Hypo Salzburg: 10,6 Mio. Euro Verlust

Der am Freitag veröffentlichte Jahresbericht der Hypo Salzburg für 2014 weist für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Konzernverlust in der Höhe von 10,6 Millionen Euro aus. Wegen des fehlenden Bilanzgewinns wird auch keine Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet.

Hauptgrund für das Minus ist, dass wegen des Heta-Zahlungsstopps 15,5 Mio. Euro an Rückstellungen gebildet werden - mehr dazu in HETA-Affäre: Hypo Salzburg muss 16 Mio. rücklegen (salzburg.ORF.at; 1.4.2015). Nach UGB (Unternehmensgesetzbuch) weist die Hypo-Bilanz einen Jahresfehlbetrag von 4,9 Mio. Euro und ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von minus 0,5 Mio. Euro aus.

Nach Auskunft der Bank hat sich das EGT in den vergangenen fünf Jahren jeweils in der Höhe von 14 bis 16 Mio. Euro bewegt. In welcher Höhe Rücklagen im Jahr 2015 berücksichtigt werden müssen, sei aus jetziger Sicht laut Bank noch nicht abschätzbar.

Konzerneigenkapital um sechs Mio. Euro gesunken

Die Hypo Salzburg hat einen Haftungsanteil in der Höhe von rund 175 Mio. Euro übernommen, um die Liquidität der Pfandbriefstelle zu erhalten. Die Bank betonte im Jahresbericht erneut, über ausreichende Liquiditätsreserven zu verfügen, um eventuellen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Das Konzerneigenkapital der Hypo Salzburg belief sich im Jahr 2014 auf 199,2 Mio. Euro, das sind um rund sechs Mio. Euro weniger als im 2013. Die Bilanzsumme betrug 4,79 Mrd. Euro und damit um 100 Mio. weniger als im Jahr davor.

430 Mitarbeiter in 24 Filialen

Mit Jahresende beschäftigte die Hypo Salzburg 430 Mitarbeiter. Die Bank verfügt über 24 Filialen im Bundesland Salzburg. Die Höhe der Spar-, Sicht- und Termineinlagen lag 2014 bei rund 1,73 Mrd. Euro - ein Minus von 12,9 Prozent, das laut Bank Rückgängen bei den täglich fälligen Einlagen geschuldet ist.

Die Emissionen bestanden aus verbrieften Verbindlichkeiten in Höhe von 2,38 Mrd. Euro, die Ausleihungen an Kunden lagen bei nahezu unveränderten 2,63 Mrd. Euro.

Land lehnt Haftungsübernahme ab

Mehrheitseigentümerin der Hypo Salzburg ist die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, das Land Salzburg hält 8,16 Prozent. Die Salzburger Landesregierung lehnte bisher im Gegensatz zu anderen Bundesländer stets ab, eine Haftung für die Hypo Salzburg anzuerkennen. Allerdings haften laut § 2 des Pfandbriefstellengesetzes auch die Gewährsträger der Mitgliedsinstitute zur ungeteilten Hand. Der Pfandbriefgesetzesparagraph steht auch im Jahresbericht der Salzburger Hypo für 2014.

Mehrere Hypos haben schon Gewinnwarnungen bzw. Verlustmeldungen wegen der Verpflichtungen nach Pfandbriefgesetz absetzen müssen. Die Pfandbriefstelle braucht Liquidität, um Schulden der Hypo-Alpe-Adria-Nachfolgerin Heta zu bedienen, für die die Pfandbriefstelle haftet. Insgesamt geht es um 1,2 Mrd. Euro, auf die Zeit des Heta-Schuldenmoratoriums entfallen 800 Mio. Euro. Laut gesetzlicher „Solidarhaftung“ muss jedes Bundesland (außer Wien) gemeinsam mit seiner (früheren) Landeshypo zusammen ein Achtel der nötigen rund 1,2 Mrd. Euro aufbringen.

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