„Wildwuchs“ beim illegalen Glücksspiel

Zwar hat der Verfassungsgerichtshof erst am Donnerstag das Verbot des „kleinen Glücksspiels“ mit Automaten bestätigt. Tatsächlich gebe es aber einen „Wildwuchs“, sagen Behörden und Spielsucht-Experten. In vielen Lokalen stehen Automaten.

Obwohl das Glücksspiel in Salzburg außerhalb der konzessionierten Casinos Austria verboten ist und auch in Wien dieses Verbot von den Höchstrichtern bestätigt wurde, werden hunderte Automaten illegal betrieben - vorbei an der Steuer, vorbei an den Behörden.

„Illegal aufgestellte Automaten nehmen überhand“

Schätzungen zufolge stehen in Salzburg mindestens 700 illegale Spielautomaten. Einige Experten meinen, es sind sogar deutlich mehr. Wolfgang Seider von der Gewerbebehörde des Landes macht sich keine Illusionen: „Das ist ein Wildwuchs. Ich glaube nur, das ist nicht nur in Salzburg, sondern überall so, dass sich speziell in den Bahnhofsvierteln illegale Glücksspiellokale entwickeln.“

Ähnlich sieht es Roman Neßhold, der Spielsüchtige berät: „Das Glücksspiel mit illegal aufgestellten Automaten nimmt überhand. Durch diese Illegalität hat man natürlich nicht den ordentlichen Unternehmer, sondern irgendwelche dubiosen Gestalten.“ Allein in Salzburg sind geschätzte 5.000 Personen spielsüchtig.

Finanzpolizei will strenger kontrollieren

Die Behörden versuchen seit Jahren mehr oder weniger intensiv, die illegale Glücksspielszene zurückzudrängen. Peter Weldy von der Finanzpolizei sagt, es gebe auch Erfolge: „Ich kann darauf verweisen, dass wir in den letzten drei Jahren über 600 Geräte beschlagnahmt haben.“ Die Behörden planen jetzt strengere Kontrollen, auch Betriebe sollen geschlossen werden. Noch im April steht eine Strategiesitzung an.

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