Nazi-Schmiererei wegen Initiative gegen Rechts?

Die rechtsextremen Symbole, die unbekannte Täter auf das Schloss Mirabell in der Stadt Salzburg geschmiert haben, stammen eindeutig aus Neonazi-Kreisen, sagen Experten. Sie seien eine Antwort auf Anti-Rechts-Initiativen von Stadt und Land.

Einmal die Zahl „88“ und insgesamt elfmal die Zahl „14“ sprühten die Täter auf die Fassade beim Pegasus-Brunnen im Mirabellgarten. „88“ steht für „Heil Hitler“, weniger bekannt ist jedoch der Nazi-Code „14“, sagt Rechtsextremismusexperte Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands: „Dieser Satz aus 14 Wörtern, der hier gemeint ist, heißt übersetzt: ‚Wir müssen die Existenz unseres Volkes und eine Zukunft für die weißen Kinder sichern.‘“

Man müsse schon länger in der Neonazi-Szene drinnen sein, um diesen Code zu kennen, ergänzt Peham. Der Satz gehe zurück auf einen verurteilten Neonazi aus den USA.

Nazi Schmiererei Rechtsradikale Schloss Mirabell 88

ORF

Nazi-Schmiererei auf der Fassade des Schloss Mirabell

„Kampagnen haben Reaktion provoziert“

Stadt und Land Salzburg machten in den vergangenen Monaten breite Front gegen rechtsextreme Umtriebe. Peham schätzt, dass die erneuten Schmierereien eine direkte Antwort darauf sind: „Man will die Feinde einschüchtern und zeigen: ‚Wir sind da‘. Dass eine Woche davor im Schloss Mirabell genau an diesem Ort eine Veranstaltung stattgefunden, dass - spät aber doch - Kampagnen gestartet werden, das hat diese Reaktion auch provoziert.“

Erst vor wenigen Wochen haben Unbekannte Anti-Rechts-Plakate vom Müllnersteg geklaut.

Links: