Nach 100 Jahren wieder Klosterbienen

Im Salzburger Kapuzinerkloster beschäftigen sich Mönche und ein Profi-Imker neuerdings wieder mit Bienenzucht. Diese Tradition war dort 100 Jahre unterbrochen. Jährlich rund 100 Kilogramm Honig sollen auf dem Hausberg der Landeshauptstadt produziert werden.

Bienen auf Waben

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Sie finden mitten in der Stadt eine blühende Landschaft

Seit dem Jahr 1596 sind die Kapuziner in Salzburg mit einem eigenen Kloster auf dem großen Berg im Zentrum der Stadt stationiert. Der barocke Landesfürst und Erzbischof Wolf Dietrich holte einst den streng katholischen Bettelorden als religiöse Elitetruppe ins Land, um die vielen Evangelischen im Rahmen der Gegenreformation spirituell zu bekämpfen.

Schon wenig später gab es Bienen und eine gute Honigproduktion im Klostergarten der Mönche auf dem heutigen Kapuzinerberg. Der hieß früher anders.

Bienenzucht auf dem Kapuzinerberg

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Imker Pfeifenberg berät die Mönche und teilt die Ernte mit ihnen

„Imberg“ war der Bienenberg

Bis vor knapp 100 Jahren, sagt der Salzburger Mönch Karl Löster: „Wir sind gefragt worden und sind sofort bereit gewesen, die Bienen wieder auf den Bienenberg zurückkommen zu lassen. Denn der Kapuzinerberg hieß damals Imberg, heute gibt es noch die Imbergstiege herauf. Und Imme, das ist die Biene.“

Geteilt wird brüderlich

Fünf Bienenstöcke sollen vorerst im Klostergarten aufgestellt wurden. Rund 15.000 Tiere bevölkern jeden Stock, im Sommer sollen es bis zu 50.000 Bienen sein. Da kommt schon einiges an Honig zusammen, prophezeit der Imker Daniel Pfeifenberger: „Wir rechnen pro Stock mit zehn bis 20 Kilo Ernte je nach Saison und Witterung. Das Kloster und ich, wir teilen.“

Heiliger Franz half den Bienen gezielt

Die Kapuziner sind neben den Franziskanern der zweite Bettelorden, die sich auf den heiligen Franz von Assisi berufen, der auch den Tieren predigte. Der Salzburger Pater Karl Löster sagt, Franziskus habe in seinem Mitgefühl für die Bienen gesorgt: „Im Winter war es kalt, und er hat angeordnet, dass die Bienen Honig und Wein bekommen.“

Ernten zwei Mal jährlich

Für die Bienen ist der Kapuzinerberg laut Imker Pfeifenberger ein Paradies: „Sie fliegen ein bis drei Kilometer. Wegen der guten Blüte vieler Pflanzen hier werden sie wohl den einen Kilometer einhalten.“

Zwei Mal pro Jahr soll künftig im Klostergarten der Honig geerntet werden - Ende Mai und dann wieder Ende August, wenn das Wetter mitspielt.

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