70 Jobs weniger im Sony-Werk Thalgau

Der Personalabbau bei Sony DADC geht weiter. Wie die Unternehmungsführung Donnerstagnachmittag mitteilte, werden im Werk in Thalgau (Flachgau) Ende des Jahres 30 Mitarbeiter gekündigt und 40 Leiharbeitsverträge nicht verlängert.

Grund der Kündigungen sei, dass weitere Teile der Logistik ins tschechische Pilsen verlegt werden, hieß es von der Unternehmensleitung. So werden die DVDs, Blu-ray-Discs und CDs künftig dort in Hüllen verpackt: „Wir haben diesen Prozess vor vier Jahren gestartet, haben da in Pilsen unser Logistikzentrum aufgebaut und schließen jetzt diesen Vorgang mit dieser Maßnahme ab“, sagt Sony-DADC-Chef Dietmar Tanzer.

Die Mitarbeiter wurden Donnerstagnachmittag informiert. Sony kündigte an, man werde mit dem Betriebsrat „ein Paket sozialer Absicherungsmaßnahmen“ verhandeln.

Personalabbau seit 2012

Die Ursache für den Personalabbau ist der sich ändernde Medienkonsum: Statt CDs, DVDs und Blu-ray-Discs setzen immer mehr Konsumenten auf digitale Downloads. Der Markt für Datenträger müsse jährliche Rückgänge von 20 Prozent verzeichnen, erklärte Tanzer. Sony könne zwar einen Teil davon abfedern, etwa durch Kostenreduktionen: „Kontinuierliche Anpassungen sind aber weiterhin nötig“, betonte Tanzer.

Die Mitarbeiter bekamen die Folgen des weltweiten Rückgangs der Nachfrage schon vor Jahren zu spüren: 2012 wurden in zwei Wellen fast 200 fixe Mitarbeiter und 120 Leiharbeiter auf die Straße gesetzt.

Betriebsrat Fritz Wodnar hat dennoch keine Angst um die Standorte in Anif und Thalgau: „Wir sind sehr gut aufgestellt. Ich habe ein Gespräch mit dem Herrn Tanzer geführt. Die Standorte Anif und Thalgau sind sehr gut abgesichert. Wir haben die Biosciences herinnen, die sehr gut laufen. Wir haben die letzten Monate auch in Thalgau in der Produktion sehr viel Arbeit dazu bekommen.“

Das Sony Werk in Thalgau (Flachgau)

ORF

Im Sony-Werk in Thalgau müssen bis Jahresende 70 Mitarbeiter gehen

Mieter für leere Flächen im Werk Anif gesucht

In den letzten Monaten gab es immer wieder Gerüchte, dass Sony DADC die Gebäude in Anif verkaufen und zurückmieten könnte. Das werde vorerst aber nicht geschehen, so Danzer: „Wir haben ganz klar gesagt: Der Standort Anif kann verkauft werden. Unser Schwerpunkt derzeit ist aber derzeit ganz klar Vermieten. Wir sind gerade dabei, Mieter für unsere leeren Flächen zu finden. Und wir glauben, dass wir da in naher Zukunft auch sehr erfolgreich sein werden.“

Sony bündelte die Produktion der DVDs und Blu-ray-Discs im Werk Thalgau. Sony DADC in Anif bleibt Standort für Biosciences, digitale Dienste, IT, Entwicklung und die Unternehmenszentrale. Ein Ende der physischen Speichermedien sieht Tanzer noch nicht: „CDs, DVDs und Blu-ray-Discs wird es noch für viele, viele Jahre geben.“ Vor allem im oberen Gigabyte-Bereich sieht er noch länger Bedarf. Und bei den CDs habe sich der Rückgang zuletzt zumindest verlangsamt.

In fünf Jahren von 1.300 auf 770 Beschäftigte

Zurzeit beschäftigt das Unternehmen in Salzburg noch 840 Mitarbeiter (inklusive Leiharbeiter). Nach dem angekündigten Personalabbau werden es mit Anfang 2016 noch rund 770 sein, sagte der Firmenchef. Rund 100 davon sind nach seinen Angaben im Bereich Bioscience tätig, der Rest im Disc-Bereich. Zum Vergleich: 2011 gab es noch rund 1.300 Sony-Beschäftigte im Bundesland.

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