Klimawandel läuft in Salzburg besonders schnell

Das Klima ändert sich in den Alpen und damit auch in Salzburg schneller als anderswo auf der Welt. Das hat nicht nur Wetterextreme zur Folge, ist eine der Kernaussagen des österreichischen Berichts zum Klimawandel.

Im September 2014 wurde der sogenannte Sachstandsbericht zum Klimawandel in Österreich präsentiert. Die detaillierte wissenschaftliche Darstellung widmet sich auf fast 1.100 Seiten der Frage, wie der Klimawandel das Land verändert hat und verändern wird und wie auf die neuen Herausforderungen reagiert werden kann.

Wetterextreme nehmen weiterhin zu

Die Forscher sind sich dabei einig, dass Extremereignisse wie Überschwemmungen und Muren oder längere Trockenperioden nach niederschlagsreichen Phasen zunehmen werden. Auch im Sommer werden die Wetterextreme nicht weniger, sondern mehr werden. Die Sommer werden wärmer und damit auch unberechenbarer. Das wird Folgen für den besiedelten Alpenraum haben, sagt der Innsbrucker Klimawandelforscher Johann Stötter: „Ganz entscheidend wird künftig die Raumplanung sein. Man sollte vermeiden, potentiell gefährdete Gebiete zu besiedeln oder mit Wirtschaftsflächen zu nutzen.“

Luftbild Hochwasser

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Durch Hochwasser wird vor allem das Flachland in Mitleidenschaft gezogen

Alpenraum als „Gunstregion“

Dennoch zählt der Alpenraum zu den Gunstregionen der Zukunft, meint Stötter: „Man muss davon ausgehen, dass der Alpenraum noch deutlich dichter besiedelt werden wird, weil das Klima im Gebirge im 21. Jahrhundert im Vergleich zum Flachland deutlich angenehmer sein wird. Es wird sich also ein Siedlungsdruck auf die Alpen auswirken.“

Kleinere Skigebiete müssen umdenken

Der Winter wird künftig zwar weiterhin viel Niederschlag bringen, aber nicht mehr so viel Schnee, vor allem in tieferen Lagen, sagt der Innsbrucker Klima- und Tourismusforscher Robert Steiger: „Man muss davon ausgehen, dass schon in den nächsten zwanzig Jahren die Bedingungen für Skigebiete in tieferen Lagen schlechter werden.“

Schneekanone

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Ohne Schneekanonen wären die Pisten vielerorts heuer lange grün geblieben

„Die Top-Destinationen haben natürlich den finaziellen Hintergrund und können es sich leisten dort weiterhin zu investieren“, meint Steiger. In kleineren Ski-Gebieten werde es künftig allerdings schwierig: „Da muss man dann schon überlegen, ob das ehemalige Zugpferd Wintertourismus noch weiterhin so gangbar ist.“

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Bei der Vorstellung des Klimaberichts betonten die Wissenschafter, dass der Wandel nicht mehr zu stoppen sei - dafür habe man global betrachtet, schon zu lange gewartet.

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