Wittgenstein-Villa: Besitzerin plant keinen Abriss

Der Streit um die so genannten „Wittgenstein-Villa“ in Oberalm (Tennengau) wirbelt weiter Staub auf. Wie berichtet will eine Initiative den angeblichen Abriss verhindern. Doch das Bundesdenkmalamt betont, die Villa sei mit dem Philosophen Ludwig Wittgenstein kaum in Verbindung zu bringen.

Ludwig Wittgenstein

villa-wittgenstein.net

Ludwig Wittgenstein, neben seinem Kollegen und philosophischen Intimfeind Karl Popper ein internationales Aushängeschild der österreichischen Geisteswissenschaften

Das Bundesdenkmalamt hat eigene Experten für Forschungen auf den Spuren von Wittgenstein beauftragt.

„Drei Wochen dort gewohnt“

Die Annahme, dass der österreichisch-britische Philosoph in der Oberalmer Villa sein Hauptwerk „Tractatus logico - philosophicus“ vollendet haben soll, sei falsch. In Oberalm habe er sich nämlich nur kurze Zeit bei seinem Onkel Paul aufgehalten. Ludwig Wittgenstein habe dort 1918 maximal drei Wochen gewohnt. Deshalb sei die schmucklose Sommerfrische-Villa aus dem späten 19. Jahrhundert auch nicht unter Denkmalschutz zu stellen.

Kein Abriss, zwei Wohnhäuser dazu

Besitzerin ist eine Salzburger Gynäkologin, die das Haus geerbt hat. Es wird bis heute in der Bevölkerung als „Fischer Villa“ bezeichnet. Von einem geplanten Abriss könne nicht die Rede sein, schreibt die Besitzerin in einem Brief an die Kulturinitiative, die das befürchtet. Im Gegenteil, die Fischer-Villa solle ihr ursprüngliches Aussehen wieder erhalten, so die Frauenärztin. Im Garten, der die alte Villa umgibt, sollen allerdings zwei Wohnhäuser mit moderner Architektur entstehen.

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