Klubobmann-Stellvertreter tritt aus FPÖ aus

Die Salzburger FPÖ verliert ihren stellvertretenden Landtagsklubobmann: Friedrich Wiedermann aus Wals (Flachgau) tritt aus der Partei aus - wegen „unüberbrückbarer Differenzen“ im Klub. Er will aber „wilder“ Abgeordneter bleiben.

Er sei am Donnerstag aus der FPÖ ausgetreten, teilte Wiedermann Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP) mit. Es habe im Klub unüberbrückbare Auffassungsunterschiede gegeben, sagte Wiedermann. Näheres will er in den nächsten Tagen bekanntgeben.

Friedrich Wiedermann

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Friedrich Wiedermann trat am Donnerstag wegen „unüberbrückbarer Differenzen“ aus der FPÖ aus

Friedrich Wiedermann gilt als freiheitliches Urgestein. Der 63-jährige pensionierte Kriminalbeamte trat zwar erst relativ spät der FPÖ bei - 1994 im Alter von 43 Jahren -, aber er machte sich relativ rasch als bienenfleißiger Funktionär einen Namen. Bereits zwei Jahre nach seinem Parteieintritt wurde Wiedermann Ortsparteiobmann in Wals-Siezenheim. Dort war er viele Jahre Gemeindevertreter. Von 2003 bis 2013 war Wiedermann FPÖ-Bezirksparteiobmann im Flachgau, von 1999 bis 2004 und seit 2009 gehört Wiedermann dem Salzburger Landtag an. Nach der Landtagswahl 2013 stieg er zum stellvertretenden Landtagsklubobmann auf.

Wiedermann: Weiter gutes Verhältnis zu Karl Schnell

Wiedermann betont, dass er nach wie vor ein gutes Verhältnis zu Landtagsklubobmann Karl Schnell habe. Was ihn genau bewogen hat, Landtagsklub und Partei zu verlassen, will er in den nächsten Tagen bekanntgeben. Im Chiemseehof ist es jedoch ein offenes Geheimnis, dass die Stimmung im FPÖ-Landtagsklub nicht besonders gut ist. Darauf angesprochen, verwies Wiedermann auf das angekündigte Pressegespräch.

Schnell: „Reaktion überzogen“

FPÖ-Klubobmann Karl Schnell sagte dazu dem ORF auf Anfrage, es sei für ihn unverständlich, dass Wiedermann nun aus der Partei austrete. Es sei zwar zwischen Wiedermann und einigen Clubmitgliedern zu Meinungsunterschieden gekommen, bestätigt Schnell. Er selbst halte es aber für überzogen, deshalb der Partei den Rücken zu kehren. Ähnlich sieht das der Salzburger FPÖ-Parteichef Rupert Doppler, wie dieser dem ORF sagte.

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