Dschihad-Verdacht: U-Haft beantragt

Gegen zwei Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren, die sich offenbar der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschließen wollten, hat die Staatsanwaltschaft Salzburg einen Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft gestellt.

Befürchtet werden Flucht- und Tatbegehungsgefahr, hieß es am Montagabend in einer Aussendung der Staatsanwaltschaft. Die Minderjährigen sollen sich als Ehefrauen für IS-Kämpfer angeboten haben.

48-Stunden-Frist für Entscheidung

Die Mädchen waren Samstag - wie berichtet - in Salzburg und Oberösterreich wegen des Verdachtes der terroristischen Vereinigung festgenommen worden. Sie befanden sich am Montag vorerst weiterhin in Verwahrungshaft und wurden am Nachmittag in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert. Von diesem Zeitpunkt an galt für das Landesgericht Salzburg eine 48-stündige Frist zur Entscheidung über den U-Haftantrag.

Polizei rüstet auf

Wer in diesen Tagen schwer bewaffnete Polizisten in Salzburg sieht, soll sich nicht wundern: Das sei nur zur Vorsicht, um in der Öffentlichkeit Präsenz zu zeigen, heißt es aus Polizeikreisen. Fast gleichzeitig ist der Fall der beiden Mädchen aus der Stadt Salzburg und Oberösterreich bekannt geworden, die in den Heiligen Krieg nach Syrien ziehen wollten, um einen Kämpfer zu heiraten. Mehr dazu in Dschihad: Jugendliche unter Verdacht (salzburg.ORF.at, 11.01.15)

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Es scheint klar zu sein, dass die 16-Jährige aus der Stadt Salzburg die Anführerin war und ihre 17-jährige Bekannte aus Oberösterreich überredet hat, in den Nahen Osten aufzubrechen.

Die 16-Jährige dürfte auch in der Stadt in die Schule gegangen sein. Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek zeigt sich betroffen: „Natürlich bedauere ich sehr, dass es zwei junge Frauen gibt, die bereit waren, in den Heiligen Krieg zu ziehen. Ich werde jetzt nachprüfen lassen, wie die Kommunikation war, und ob das in den Schulen aufgefallen ist“, sagt Heinisch-Hosek.

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