Großprozess nach Platzsturm in Bischofshofen

Auf den Platzsturm beim Maccabia-Haifa-Testspiel im Juli 2014 in Bischofshofen (Pongau) folgt im März ein Großprozess: Das Verfahren wird mit dem gegen die Bande „La Familia“ zusammengelegt. 29 Personen sind angeklagt, viele davon mit türkischen Wurzeln.

Die Polizei forschte kurz vor Weihnachten im Pongau die Bande „La Familia“ aus. Ihr werden unter anderem Gewalttaten und Schlägereien zur Last gelegt - mehr dazu in Polizei zerschlug mutmaßliche Bande (salzburg.ORF.at; 19.12.2014). Gegen einige Mitglieder von „La Familia“ liefen jedoch bereits Verfahren - wegen des Platzsturms in Bischofshofen. Im Juli sollen sie israelische Fußballer attackiert und gegen sie im Internet gehetzt haben.

Platzsturm in Bischofshofen beim Testspiel von Maccabi Haifa im Juli 2014

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Beim Platzsturm in Bischofshofen im Juli 2014 waren auch einige Mitglieder von „La Familia“ beteiligt - deshalb werden jetzt die Prozesse zusammengelegt

Das Gericht fasst diese beiden Fälle jetzt in einem Verfahren zusammen: „Das ist in der Strafprozessordnung vorgesehen, dass gegen Angeklagte grundsätzlich ein gemeinsamer Prozess zu führen ist und nicht gegen einen Angeklagten mehrere Prozesse gleichzeitig laufen“, sagt Landesgerichtspräsident Hans Rathgeb. Es wird ein Monsterprozess mit 29 Angeklagten, weiß Rathgeb: „Die Anzahl der Angeklagten ist außergewöhnlich und kommt alle paar Jahre einmal vor.“

Erste Hauptverhandlung im März, Dauer unklar

Die erste Hauptverhandlung gegen die Männer aus dem Pongau soll Anfang März stattfinden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen zahlreiche Delikte vor - so unter anderem Bildung einer kriminellen Vereinigung, Nötigung, Verhetzung, gefährliche Drohung oder schwere Körperverletzung. Allein für das letztere Delikt drohen bis zu fünf Jahre Haft. Der Großteil der Angeklagten ist unter 21 Jahre alt. Für sie gilt ein reduzierter Strafrahmen.

"La Familia"

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Im Dezember hob die Polizei im Pongau die Bande „La Familia“ aus

Wann die Urteile gesprochen werden, ist noch völlig unklar, sagt Landesgerichtspräsident Rathgeb: „Von der Staatsanwaltschaft Salzburg wurden bislang 65 Zeugen zur Einvernahme beantragt. Es hängt ganz wesentlich davon ab, welcher Zeitraum für die Vernehmung dieser Personen notwendig ist.“ Fünf der 29 Angeklagten sind zurzeit noch in Untersuchungshaft.

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