Salzburgs Muslime verurteilen Attentate
Die Taten dieser kriminellen Menschen seien gegen den Islam, gegen den Koran, betont Ahmet Yilmaz, der Sprecher Islamischen Glaubensgemeinschaft. In Salzburg lebende Moslems distanzieren sich eindeutig von jeglicher Form der Gewalt.
Die Attentäter seien keine Moslems, sagten viele Mitglieder der islamischen Glaubensgemeinschaft beim Freitagsgebet in der Moschee in Hallein (Tennengau), so etwa Haci Gün aus Oberalm: „Islam verbietet jeden Terroranschlag. Diese Leute können keine Muslime sein. Denn im Koran steht: Wer einen unschuldigen Menschen tötet, tötet die gesamte Menschheit. Das sind wirklich andere Terroristen, die den Namen Islam verletzen wollen.“
ORF
Muslime wehren sich gegen Generalverdacht
Zugleich geht jedoch die Besorgnis um. Muslime in Europa hätten zweierlei Probleme: Einerseits muss sich die Glaubensgemeinschaft mit radikalen, gewaltbereiten Strömungen in ihren eigenen Reihen auseinandersetzen. Zugleich spüren die Moslems mehr und mehr, dass ihre Glaubensgemeinschaft unter Generalverdacht steht. Schon vor den Anschlägen hätten sich in Österreich Angriffe auf Moscheen und verbale sowie gewalttätige Übergriffe gegen Muslime gehäuft, sagt Yilmaz.
Rund 35.000 Muslime leben im Bundesland Salzburg. Auch hier hätten sich viele über die Karikaturen geärgert, sagt Isa Sert aus Hallein: „Wir machen auch keine Karikaturen - etwa vom Papst mit kleinen Jungs. Aber als Antwort sollte man auch nicht die Waffen nehmen, reinstürmen und andere Menschen töten.“ Kommende Woche wollen Salzburgs Muslime gegen Gewalt und Terrorismus auf die Straße gehen.
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Zwei Geiselnahmen am Freitag in Paris
Am Freitag überschlugen sich die Ereignisse in Paris - mit gleich zwei blutigen Geiselnahmen, an denen die Attentäter beteiligt waren. Am späten Nachmittag wurden die Geiselnehmer getötet - mehr dazu in Beide Geiselnahmen beendet (news.ORF.at; 9.1.2015)-
Link:
- Aufruf zum Dialog an Muslime (religion.ORF.at; 9.1.2015)