Analyse nach dem Terror von Paris

„Ich bin Charlie“ / „Je suis Charlie“ stand Donnerstag in sechs Sprachen auf der Website des französischen Satire-Magazins „Charlie Hebdo“. Im Internet und in sozialen Netzwerken solidarisieren sich weltweit Hunderttausende.

Die schreckliche Tat von Paris, dieser Terrorangriff auf die Freiheit hat die gesamte freie Welt und ihre offenen Gesellschaften erschüttert. Auch in Salzburg haben Medienunternehmen Sicherheitsstufen aktiviert, aus Vorsicht, wie es heißt. In den Redaktionen hingegen herrscht die Überzeugung vor, dass der Terror keinen Einfluss auf Berichterstattung haben darf.

Kein Kniefall vor Gewalt

Anders sieht das ein Journalist der Financial Times in deren Online-Ausgabe: Es sei dumm von Charlie Hebdo gewesen, Muslime zu provozieren. Das ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Er unterstellt damit nicht nur allen Muslimen eine grundlegende Gewaltbereitschaft. Er stellt damit auch eines der höchsten Güter der freien Welt in Frage, das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Charlie Hebdo je suis charlie

charliehebdo.fr

„Wir alle sollten Charlie sein“

Ich ziehe meinen Hut vor dem Salzburger SN-Karikaturisten Thomas Wizany, der auf der Titelseite der Donnerstag-Ausgabe der „Salzburger Nachrichten“ schriftlich um seine getöteten, französischen Kollegen trauert und sie für ihren couragierten und kompromisslosen Einsatz für die Freiheit der Meinungsäußerung bewundert. Wir alle sollten Charlie sein.

Gerd Schneider, Chefredakteur ORF Salzburg

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