Mahnwachen nach Terror in Paris

Bei zwei Mahnwachen vor dem französischen Konsulat in Salzburg haben Donnerstagabend rund 200 Menschen den Terror-Opfern von Paris gedacht. Die meisten kamen zum Treffen der „Plattform gegen Rechts“. Gegen die Mahnwache der rechten „Identitären“ gab es Protest.

Mahnwache nach Terror in Paris

APA / Barbara Gindl

Die meisten kamen zur Mahnwache der „Plattform gegen Rechts“. Auch ein paar rechte „Identitäre“ fanden sich vor dem Konsulat ein

Bei kurzen Reden wurde eine Lanze für Meinungs-, Redefreiheit und Toleranz gebrochen, man dürfe nun nicht einer Religion die Schuld für die Tat einiger Verrückter geben. Symbolisch wurde später unter den Anwesenden Baguette und Humus verteilt.

Mit „Je suis Charlie“-Plakaten, ausgedruckten „Charlie Hebdo“-Titelseiten und Dutzenden brennenden Kerzen wurde an die zwölf Toten der Terrorattacke am Mittwoch erinnert. Zur ersten Mahnwache hatte die Salzburger Plattform gegen Rechts geladen. Marco Stadlberger vom Sozialistischen Studentenverband VSStÖ warnte davor, jetzt nicht die Emotionen überhandnehmen zu lassen. „Man darf sich nicht von denen die hassen, verführen lassen.“

Kritik an Pegida, FPÖ und „Identitären“

Kay-Michael Dankl, seit vergangenem Montag neuer Bundessprecher der Jungen Grünen, sprach in seiner Rede zunächst den Angehörigen der Opfer Beileid aus. Er kritisierte aber auch, dass die „sinnlose Tat“ von der politischen Rechten - er nannte konkret die Front National in Frankreich, die Pegida in Deutschland und FPÖ und die Identitäre in Österreich - für den „abendländischen Verteidigungskampf“ instrumentalisiert werde.

Einzige richtige Konsequenz nach dem Terrorangriff sei, sich noch entschlossener für Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen.

Kurzer Störungsversuch gegen Rechte

Zu kurzen unschönen Szenen kam es nach Ende der ersten Mahnwache, als eine kleine Gruppe vermummter Antifa-Aktivisten die zweite Gedenkveranstaltung von zehn bis 15 Mitgliedern der rechten „Identitären“ zu stören versuchte. Ein Polizeikordon hielt die Gruppen aber auf Distanz, nach einigen Beschimpfungen lösten sich die Mahnwachen auf.

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