Fährenbrand: Weiter kein Kontakt zu Salzburger

Zu dem Salzburger, der an Bord der Unglücks-Fähre auf der Adria betroffen war, gibt es weiter keinen Kontakt. Laut den italienischen Behörden wurden 427 Personen gerettet. Der Verbleib von Dutzenden ist aber unklar. Acht Tote sind bestätigt.

Insgesamt 427 Personen wurden gerettet, gaben die italienischen Behörden Montagabend bekannt - ob Erwin Schrümpf aus Seekirchen (Flachgau) darunter war, ist noch nicht klar. Denn insgesamt waren laut Passagierliste 478 Menschen auf der „Norman Atlantic“. Erwin Schrümpf war an Bord, weil er eine private Griechenlandhilfe betreibt und auf dem Heimweg nach Österreich war. Schrümpf liefert immer wieder Hilfsgüter nach Griechenland - mehr dazu in Medikamente und Teddybären für Griechenland (salzburg.ORF.at).

Rettungsaktion auf der brennenden Fährt "Norman Atlantic" in der Adria

APA/ANSA/Marina Militare

Nach Angaben der italienischen Behörden sollen alle Passagiere die brennende Fähre „Norman Atlantic“ verlassen haben

Neben Schrümpf waren noch vier weitere Österreicher an Bord der Fähre - so auch eine stark unterkühlte Vorarlbergerin, ihr Sohn und zwei Tiroler. Außenministeriums-Sprecher Martin Weiss: „Die Frau befindet sich mittlerweile in einem italienischen Spital. Sie war stark unterkühlt, ansonsten ist ihr Gesundheitszustand aber stabil.“

Manuel Merseburger, Sohn von Erwin Schrümpf

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Manuel Merseburger muss warten

Sohn wartet auf Nachricht

Der Sohn von Erwin Schrümpf, Manuel Merseburger, hat zuletzt seit Sonntagmittag mit seinem Vater telefoniert. Seitdem wartet er auf einen Anruf oder eine SMS. Zwar bekam er Montagmittag eine Nachricht vom Außenministerium, dass alle Passagiere von der Fähre geborgen wurden. Doch die anfängliche Erleichterung wich bald wieder der Anspannung. Denn es gab weiter kein Lebenszeichen.

„Man hört immer wieder: Leute werden gerettet, Leute sind gerettet. Aber ohne wirklich detaillierte Informationen ist das ein blödes Gefühl, das zurückbleibt“, schilderte Merseburger gegenüber „Salzburg heute“ am Montag. Er ist aber zuversichtlich: „Der wird noch irgendwo auf einem Schiff sitzen, wo kein Kontakt möglich ist.“ Merseburger wäre eigentlich mit nach Griechenland gefahren - konnte aber aus beruflichen Gründen doch nicht.

Erwin Schrümpf

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Es gibt weiter keinen Kontakt zu Erwin Schrümpf

Widersprüchliche Informationen von Fährunternehmen

Auf das betroffene Fährunternehmen sei jedenfalls kein Verlass, so Merseburger: „Man hat widersprüchliche Meldungen bekommen. Wir haben gestern schon einmal die Meldung von der Fährgesellschaft gehabt, dass alle Passagiere gerettet waren. Wirklich gesicherte Informationen hat man von der Seite nicht bekommen.“ Auf dem Schiff sollen sich chaotische Szenen abgespielt haben - so soll es zu Prügeleien um Plätze auf den Rettungsbooten gekommen sein - mehr dazu in Bereits acht Tote, noch mehr befürchtet (news.ORF.at; 29.12.2014).

In der westgriechischen Hafenstadt Patras wartet auch Schrümpfs Kollege Walter Kopinits auf eine Nachricht seines Freunds. Schrümpf hatte eine frühere Fähre genommen. Das Feuer auf der Fähre brach am Sonntag gegen 3.00 Uhr früh auf einem Autodeck aus.

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