Post: Sortiermaschine zu schnell für Mitarbeiter

Eine neue Briefsortiermaschine im Postverteilerzentrum in Wals (Flachgau) läuft mit einer so hohen Geschwindigkeit, dass die Mitarbeiter, die sie bedienen, nicht mehr mitkommen. Krankenstände sind die Folge des hohen Arbeitstempos.

Rund 20.000 Euro hat die neue Sortiermaschine gekostet. 58.000 Briefe sortiert sie pro Stunde. Zum Vergleich: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Handsortierung schaffen pro Stunde 1.000 Briefe. Das hohe Arbeitstempo gehe zulasten der Gesundheit der Mitarbeiter, sagt Franz Reichl, Leiter des Postverteilzentrums Wals: „Die Anlage macht natürlich Tempo – das ist fast nicht mehr zu bewältigen für einen Menschen.“

Sortiermaschine im Post Verteilerzentrum Wals

ORF

Die neue Sortiermaschine im Postverteilerzentrum Wals ist zu schnell für Mitarbeiter - mit gesundheitlichen Folgen

„Es muss immer schneller gehen“

Eine Kollegin sei bereits neben der Maschine umgekippt, andere müssten sich im Krankenstand erholen, so Reichl. Die neue Technik steigerte die Leistung gegenüber dem Vormodell neuerlich - um 25 Prozent. Für die Postangestellten bedeutet das mehr Stress, bestätigt Canan Alkaya von der Briefsortierung: „Es muss immer schneller und schneller gehen.“

Die Sortiermaschine laufe weiter auf Hochtouren, es müsse in anderen Bereichen Änderungen geben, sagt Post-Manager Reichl: „Die Mitarbeiter schaffen es nicht mehr, deswegen müssen wir jetzt gegensteuern. Die Technik ist der Feind der Kollegen und auch der Feind der Gesundheit. Wir müssen deshalb Gesundheitsvorsorge betreiben, die betroffenen Mitarbeiter einbinden und Dienstzeitmodelle mit viel Abwechslung – gehen, stehen, sitzen - erarbeiten.“

Sortiermaschine im Post Verteilerzentrum Wals

ORF

Die neue Maschine ist um 25 Prozent schneller als das Vorgängermodell

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