Wohnbau: Kritik an „Platzverschwendung“

Angesichts der eklatanten Wohnungsnot in der Stadt Salzburg kritisieren Fachleute jetzt Flächenverschwendung. Zu oft würden kostbare Areale für nur einstöckige Supermärkte und Parkplätze geopfert, anstatt dringend benötigter Wohnungen.

Alleine in der Stadt Salzburg sind derzeit 4.000 Wohnungssuchende gemeldet. Pro Jahr werden aber nur 300 Wohnungen gebaut. Fünf, sechs Stockwerke bauen anstatt nur Erdgeschoss, verlangt etwa der Salzburger Architekt Florian Medicus für die Zukunft, wenn Supermärkte errichtet werden. Er hat über dieses Thema eine preisgekrönte Analyse erstellt.

In vielen Stadtteilen gebe es Märkte, die nur aus einem Geschoss bestehen und viel Parkplatz brauchen - das sei quasi „totes Land“, kritisiert Medicus. „Das ist eine furchtbare Platzverschwendung. Das Verhältnis, das hier durch diese nur eingeschoßigen Bebauungen und die Parkplätze geschaffen wird, ist nahezu absurd.“

Padutsch: „Es gab Fehler, vor allem von den Anderen“

Planungsstadtrat Johann Padutsch von der Bürgerliste ist seit mehr als 20 Jahren für die Stadtplanung zuständig. Es seien Fehler gemacht worden, gibt er zu, allerdings vor allem von den anderen Parteien, die die Bürgerliste überstimmt hätten. Mitterweile sei die Lage aber besser, beteuert Padutsch.

„Ich glaube, wir haben doch in vielen Fällen bewiesen, dass wir es trotz der dünnen Mehrheit mit der SPÖ geschafft haben, im Sinne von genügend Wohnraum höhere und dichtere Quartiere auszuweisen.“

Raumordnungsreferentin will höhere Mindestdichten

Die für Raumordnung ressortverantwortliche Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler plant derzeit ein neues Raumordnungsgesetz. Sie will die Mindestdichten bei neuen Projekten strenger vorschreiben und gesetzlich dazu verpflichten, dass enger und höher gebaut wird.

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Tobias Pötzelsberger berichtet über das leidige Thema „Wohnbau“

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