Milchquote fällt: Bauern verunsichert

In der Salzburger Milchwirtschaft herrscht Spannung: Im kommenden März 2015 fallen die Milchquoten, was einen freien Markt bedeutet. Bisher war jedem Bauern genau vorgeschrieben, wieviel Milch er liefern durfte.

Die „Salzburg Milch“ hat in den vergangenen Jahren rund 100 Millionen Euro in Neubauten und Verbesserungen investiert, um für den freien Milchmarkt gerüstet zu sein. Derzeit kann noch niemand genau abschätzen, was der neue, grenzenlose Milchmarkt bringen wird. Viele vermuten, dass die Milchmengen größer werden, weil die Bauern im riesigen Markt mithalten wollen. Die Salzburger Landwirte glauben, dass das Milchangebot um rund 15 Prozent steigen wird. Das haben die Bauern in einer Umfrage angegeben.

„Plus beim Angebot 2015 kaum über fünf Prozent“

Wenn die Quoten fallen, dann bedeutet das eine neue Marktsituation, sagt auch der Geschäftsführer der „Salzburg Milch“, Christian Leeb. „Es wird zweifellos ein Plus beim Milchangebot geben. Ich bezweifle allerdings, dass es im kommenden Jahr schon wesentlich mehr als fünf Prozent beträgt. Ein Plus von 15 Prozent schon im kommenden Jahr wird jedenfalls nicht möglich sein und ich glaube auch nicht, dass die Bauern das wollen.“

Milchpruduktion

ORF

Im Frühjahr wird besonders viel Milch verarbeitet

Im Frühjahr ist die Milchmenge am größten, da müssen die Molkereien große Mengen verarbeiten. Eine Möglichkeit dafür ist die Käse-Erzeugung. Auch deshalb hat die Salzburg Milch im Jahr 2014 das neue Werk in Lamprechtshausen eröffnet, wo nur Käse produziert wird.

Viele Bauern befürchten noch niedrigeren Milchpreis

Sollte mit der Freigabe des Marktes viel mehr Milch anfallen, so kann dieses Werk noch gewaltige zusätzliche Mengen verarbeiten. Die große Sorge vieler ist, dass viele billige Milchprodukte aus Nachbarländern den Preis hierzulande drücken könnten. Diese Gefahr sieht Geschäftsführer Christian Leeb aber nicht.

„Wir haben uns sehr genau angesehen, was zum Beispiel Deutschland machen wird. Auch dort wird zwar mehr Milch produziert, doch auch dort hat man sich sehr sorgfältig auf das Fallen der Milchquote vorbereitet. Da wurden viele Türme gebaut, wo Milchpulver produziert wird. Und die Strategie in Deutschland geht ganz klar dahin, dass diese Milch in Form von Milchpulver aus Europa hinaus exportiert wird. Daher rechnen wir eigentlich nicht mit einer Milchschwemme“, sagt Leeb.

Verarbeitungsmenge kann deutlich erhöht werden

Die „Salzburg Milch“ verarbeitet derzeit pro Jahr rund 225 Millionen Liter Milch. Durch den Ausbau - rechtzeitig vor der Freigabe des Marktes - kann die Molkerei künftig bis zu 300 Millionen Liter Milch pro Jahr verarbeiten.

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