Streit um Ärztegehälter: Fronten weiter starr

Harte Fronten hat es am Dienstag bei der jüngsten Verhandlungsrunde um höhere Ärzte-Gehälter in den Salzburger Landeskliniken gegeben: Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP) sprach von „überzogenen Forderungen“ der Ärzte.

Stöckl hatte sein ursprüngliches Angebot um 1,5 Mio. Euro nachgebessert - statt insgesamt 8 Mio. Euro will er jetzt 9,5 Mio. für die Gehaltsaufbesserung bezahlen. Er fand aber dennoch keine Zustimmung: Ärztekammerpräsident Karl Forstner forderte nämlich weiter 13 Mio. Euro zusätzlich: „Wir stehen in einem Wettbewerb um Ärzte, der künftig noch deutlich heftiger werden wird. Und da macht es keinen Sinn, in Salzburg ein Gehaltsmodell anzubieten, das nicht konkurrenzfähig ist“, sagte Forstner. Seinen Angaben zufolge mache der Landes-Vorschlag überhaupt nur 5,5 Mio. Euro aus, weil der Rest andere Ausgleichszahlungen betreffe.

Stöckls Replik darauf: „Die Funktionäre, ich sage ganz bewusst Funktionäre, sind heute komplett ohne Zahlen in die Verhandlungen gegangen.“ Das Land biete ein Gehaltsmodell, in dem vor allem jüngere und neu eintretende Ärzte mehr verdienen sollen als bisher. Jetzt müsse eben noch weiter verhandelt werden, sagte Stöckl. „Wichtig ist, dass das Gesundheitssystem in Salzburg weiterhin ein gutes bleibt. Wir dürfen die Latte aber nicht so hoch legen, dass wir die Ärztinnen und Ärzte nicht mehr bezahlen können.“

Weiter Verhandlungen, Streik vorerst nicht angedacht

Eine Einigung ist nicht in Sicht. Die Spitalsärzte müssen ihre Arbeitszeit von bisher maximal 72 Stunden pro Woche auf 48 Stunden pro Woche reduzieren. Sie wollen mit weniger Diensten nicht zuviel Geld verlieren.

Stöckl präsentierte Dienstagnachmittag sein neues Gehaltsmodell den Ärzten des Landesspitals, was ihm Ablehnung und Pfiffe einbrachte. Ein Streik sei vorerst aber nicht angedacht - zumindest so lange das Land gesprächsbereit sei.

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