Wirbel um Naturschutz-Hofrat: Land lässt prüfen

Der Wirbel um den Leiter der Naturschutzabteilung des Landes hat jetzt Folgen: Gegen ihn läuft eine dienstrechtliche Untersuchung wegen möglicher Unvereinbarkeiten, weil er in einem externen Beratungsverein als Vorstandsmitglied fungierte.

Kurt Trenka, Leiter der Naturschutzabteilung des Landes, war Vorstandsmitglied des Beratungsvereins Interregio Consulting. Dessen Vorstand Richard Schmidjell wurde aber vom Land mit einem touristischen Gutachten für die umstrittene 380-kV-Leitung beauftragt. Naturschützer kritisierten diese schiefe Optik gegenüber ORF Radio Salzburg - mehr dazu in „Externe Beratung“ mit Spitzenbeamtem: Kritik (salzburg.ORF.at, 24.11.14).

Hofrat bedauert Vorfall: „Nicht nachgedacht“

Trenka trat in der Folge sofort aus dem Verein aus und gestand die schiefe Optik ein. Er zeigte sich auch selbst bei der Personalabteilung des Landes an und setzte damit die Disziplinarermittlungen in Gang.

Er habe nicht nachgedacht und sei bei dem Verein nur eingestiegen, weil er dort in seiner Pension auch Seminare halten wolle, sagte Trenka in einer Stellungnahme. Vom Tourismus-Gutachten seines Vorstandskollegen Richard Schmidjell habe er gar nichts gewusst. Ein Interview wollte er dem aber ORF nicht geben.

Internetseite der Interregio Consulting mit Kurt Trenka, Leiter der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg

Interregio Consulting / Screenshot ORF

Am Dienstag trat Kurt Trenka aus dem Vorstand des Beratungsvereins zurück

Am Mittwoch räumte der Leiter der Naturschutzabteilung nach 36 Dienstjahren sein Büro und verreiste am Donnerstag, um seinen Resturlaub vor der Pensionierung am 1. Jänner aufzubrauchen. Seinen Abschied stellte er sich allerdings anders vor.

Personallandesrat ordnet Prüfung an

Personallandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) lässt sich nämlich durch das Ausscheiden Trenkas aus dem Beratungsverein nicht beeindrucken. Das ändere nichts an der dienstrechtlichen Prüfung möglicher Unvereinbarkeiten. Auch wenn keine direkte Verbindung zwischen Trenka und dem Tourismus-Gutachten besteht, drängt der Landesrat auf Untersuchungen: „Das Gutachten ist nicht über Interregio beauftragt worden, sondern direkt an den Vorstand Richard Schmidjell. Aber allein die Tatsache, dass Hofrat Trenka bei dieser Interregio Consulting als stellvertretender Vorstand dabeigewesen ist, hat den Anschein in der Öffentlichkeit erweckt, dass hier etwas nicht stimmt. Mir ist es wichtig, dass das lückenlos aufgeklärt wird.“

Die Ermittlungen sollen jetzt zwei Wochen dauern - erst dann soll über ein mögliches Disziplinarverfahren entschieden werden. Für Trenka gelte die Unschuldsvermutung, betont Schwaiger.

Im schlimmsten Fall Suspendierung statt Pension

Im allerschlimmsten Fall drohen dem Abteilungsleiter aber heftige Konsequenzen, sagt der Landesrat: „Wenn es Verfehlungen in einem erheblichen Ausmaß gibt, wo man es nicht tolerieren kann, dann hätte das zur Folge, dass der Hofrat Trenka nicht in Pension gehen könnte, sondern suspendiert bleibt“. Das würde erhebliche Gehaltseinbußen bedeuten.

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