Dschihadismus: Salzburg nicht verschont

Salzburger Jugendliche sind nach wie vor gefährdet, von Dschihadisten angeworben zu werden. Das betonen Fachleute. Die Stadt Salzburg hat deshalb begonnen, Sozialarbeiter und Jugendbetreuer auf die Gefahr der Dschihadismus-Werber hinzuweisen.

Diese Woche war ein Experte in Salzburg zu Gast, der die Gefahr der Terror-Miliz IS detailliert kennt. Die IS-Propaganda strahlt überall hin, auch nach Salzburg. Dagegen hilft, es besser zu wissen. Viele Experten versuchen derzeit, Aufklärungsarbeit zu leisten. In Salzburg werden Sozialarbeiter und Jugendbetreuer geschult, um Gefahren erkennen und reagieren zu können, sagt die in der Stadt Salzburg für Soziales ressortzuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ).

„Diese Experten geben den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern einfach Sicherheit für den Fall, dass dieses Problem bei ihnen in der alltäglichen Arbeit auftaucht. Es handelt sich um eine reale Gefahr, denn Dschihadismus macht auch vor Salzburg nicht halt.“

„Bei Radikalisierung spielt Internet eine wichtige Rolle“

Moussa Al Hassan Diaw studiert den islamischen Extremismus seit Jahren. Auch er meint, Salzburg sei keine Insel der Seligen. „Es kann natürlich auch hier zu Radikalisierung bei jungen Menschen kommen - zwar sicher nicht in so hoher Zahl wie in Wien, doch möglich ist es, weil auch das Internet dabei eine wichtige Rolle spielt.“

Gefährdet seien vor allem junge Leute, betont der Experte. „Das beginnt etwa im Alter ab 13 Jahren aufwärts. Aber es gibt natürlich auch viele Ältere, die als fremde Kämpfer nach Syrien oder in den Irak gefahren sind. Und laut Fachliteratur sind vor allem Menschen, die sich in einer Gesellschaft nicht wohl fühlen und ausgegrenzt. Sie suchen Sicherheit in einer Gemeinschaft. Dem Großteil der Bevölkerung ist das Phänomen hingegen unklar, so geht es in Wirklichkeit auch vielen Muslimen. Und da hilft nur Aufklärung.“

„Islamischer Extremismus bleibt weiter gefährlich“

Das Problem gehöre angegangen und weiter genau beobachtet, ergänzt Hassan Diaw. „Da gibt es derzeit aber ohnehin viele Initiativen wie etwa Informationsabende oder Workshops zu dem Thema.“ Die Lehrgänge für Jugendbetreuer in Salzburg werden fortgesetzt. Das ist wohl nötig, zumal der Verfassungsschutz in seinen Analysen davon ausgeht, dass der islamische Extremismus noch jahrelang gefährlich bleiben wird.

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