Wachsendes Geschäft mit digitalem Nachlass

Was mit E-Mail-Konten, Facebook- oder Twitter-Accounts nach dem Tod des Inhabers passiert, darüber machen sich immer mehr Menschen gedanken. Das Geschäft mit dem digitalen Nachlass boomt.

„If I die“ - der US-amerikanische Zugang zum Thema digitales Sterben mit einer Facebook-App ist für Mitteleuropäer gewöhnungsbedürftig. Doch auch Österreichs Notare haben etwas Vergleichbares im Angebot: Eine Dokubox, die Passwörter und Zugangsdaten dauerhaft sichert: „Es gibt natürlich zahlreiche Anbieter in diesem Bereich, die ähnliche Datenboxen anbieten“, sagt Notar Gottfried Schachinger. „Bei den Notaren ist natürlich der Vorteil gegeben, dass es zeitlich unbefristet aufbewahrt wird.“ Das ist bei anderen Anbietern nicht immer garantiert.

Die Verwaltung des digitalen Erbes entwickelt sich gerade zu einem neuen Geschäftsfeld. Eine geerbte Internetadresse etwa kann mehrere zehntausend Euro Wert sein, weiß die Digital-Nachlassverwalterin Birgit Janetzky: „Wenn er dann schnell gekündigt wird, dann reiben sich andere die Hände, weil sie sich einen wertvollen Domainnamen abgreifen können.“

Ohne Testament bekommen gesetzliche Erben Zugriff

Aber auch wer nicht will, dass Erben soziale Kontakte im Netz überprüfen oder E-Mails lesen, muss handeln: „Wenn kein Testament vorhanden ist, dann sind die Gesetzeserben diejenige, die den Nachlass eingeantwortet bekommen“, weiß Notar Schachinger. „Wenn ich nicht will, dass aus dem Kreis dieser Personen Zugriff auf meine Daten erfolgen soll, dann muss ich unbedingt ein Testament machen, in dem ich das dezidiert anordne.“

Digitaler Nachlass ist aber auch Gefühl - wenn zum Beispiel Eltern nach dem Tod eines Kindes über dessen Facebook-Account Kontakt zu dessen Freunden halten.

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