Sebastiansfriedhof: Bestattungen nach 120 Jahren

Es ist ab sofort möglich, sich neben Paracelsus, in der Nähe von Fürsterzbischof Wolf Dietrich oder Leopold Mozart bestatten zu lassen. Der Sebastiansfriedhof in der Linzergasse wird wieder aktiviert - nach 120 Jahren Pause.

Der Sebastiansfriedhof in der Salzburger Altstadt ist ein Schmuckstück. Doch das war nicht immer so: Vor gut zwei Jahren war die Aufregung groß. Der Friedhof verfalle, sagten Kritiker. Nun stehen die Grabsteine wieder gerade, und der Friedhof werde reaktiviert, sagte Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ): „Anlässlich der Renovierung vor zwei Jahren hat Prälat Sieberer gesagt, ein Friedhof gehört bestorben. Ich habe seine Idee aufgegriffen.“

Sebastiansfriedhof Gräber Friedhof

ORF

Der seit Jahrhunderten genützte Sebastiansfriedhof

Allerdings soll es in Zukunft hier ausschließlich Urnenbestattungen geben. Eine letzte Ruhestätte in der Umgebung von großen Namen wie der Familie Mozart ist offenbar attraktiv. Bei der Stadt meldeten sich täglich Interessenten, sagte Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP): „Wir haben viele Nachfragen. Generell gibt es in der Stadt Salzburg immer mehr Urnenbestattungen.“

1.500 Euro für einzelnes Urnengrab

Drei Viertel der Salzburger Stadtbewohner lassen sich mittlerweile in Urnen bestatten. Deshalb sind die ersten Parzellen für Urnengräber auf dem Sebastiansfriedhof schon abgesteckt. Billig seien sie aber nicht, sagte Christian Stadler vom Salzburger Stadtgartenamt: „Die Kosten sind circa dreimal so hoch wie auf anderen Friedhöfen. Sie sind mit den hohen Renovierungs- und Instandhaltungskosten für die Stadt begründet. Die Tarife sind 1.500 Euro für ein Einzelgrab und 2.500 Euro für ein Familiengrab.“

Eigene Gedenktafel für alle

Platz für Interessenten sei genug, betonte die Stadt. Und jeder Bestattete bekomme auch einen Platz auf einer Marmorgedenktafel in den Arkaden.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar