Ernteprobleme durch den vielen Regen

Der sehr nasse Sommer bescherte Bauern teils große Schwierigkeiten bei der Ernte. Gras und Feldfrüchte sind zwar gut gewachsen, bei der Qualität gibt es jedoch Probleme - zum Beispiel bei Heu und Mais. Und schwere Erntemaschinen können den dauernd nassen Boden schädigen.

Heu ist in einem Milch-, Viehzucht- und Bergbauernland wie Salzburg der wichtigste Agrar-Rohstoff. Nach dem milden Winter gab es schnell gutes Gras. Im Flachgau war auch die Heuernrte bis Ende Juli gut. In den Bergregionen verzögerte sich jedoch der zweite Schnitt, sagt Johann Schmid, Experte der Landwirtschaftskammer. „Regen bringt Segen. Das ist die eine Seite. Die Erträge waren durch den vielen Regen sehr gut. Aber das Problem war eben, dass man das Futter lange nicht vom Feld gebracht hat. So wurde es überständig, und damit sank auch die Qualität des Futters.“

Im August keine Sonnentage hintereinander

Oft konnte nur nassgeregnetes Grünfutter geerntet werden. Laut Experten ist das auf Dauer nur für Kälber und Jungtiere tauglich, nicht jedoch für erwachsene Milch- oder Fleischkühe. Es kann schwere Verdauungsstörungen verursachen.

Das Hauptproblem war, dass es im August keine Sonnentage hintereinander gab, sondern immer nur einzelne und insgesamt wenige. Beim Gemüse gab es durch den Regen quantitativ auch recht gute Erträge. Aber die Nässe bewirkte auch hier schlechtere Qualität.

Maisernte hat noch kaum begonnen

Auffallend ist weiters, dass im Norden Salzburgs, im Innviertel, dem östlichen Oberbayern und in Niederbayern heuer bisher noch kaum irgendwo die Maisernte voll begonnen hat. Diese ist normalerweise gegen Ende September abgeschlossen. Einerseits hat die mangelnde Sonneneinstrahlung für Wachstumsverzögerungen bei der Futterpflanze gesorgt. Deshalb hofft man auf Nachreife.

Daneben wollen sich Bauern nicht mit schweren Maschinen ihre Felder ruinieren, das Erdreich sei noch immer sehr nass, sagt Agrarexperte Johann Schmid: Durch den vielen Regen konnte man mit schweren Maschinen kaum in die Maisfelder fahren, weil das großen Schaden verursacht hätte. Nun hoffen Salzburgs Landwirte noch auf längeres Schönwetter in den nächsten Wochen, um auch den Mais zu retten.

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