Dschihadisten werben in Salzburg um Nachwuchs

In Salzburg versuchen Unbekannte, junge Muslime als Dschihadisten anzuwerben und in den Krieg im Irak zu schicken. Das bestätigen Muslime und Lokalpolitiker aus der Stadt. Sie warnen eindringlich vor den Unbekannten.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sorgt für Angst und Schrecken: Im Irak und in Syrien, wo sie mordet, wo jeden Tag tausende Menschen in Panik über die Grenze in die Türkei flüchten. Nun suchen die selbst ernannten Gotteskrieger Nachwuchs. In Moscheen, islamischen Vereinen und im Internet sind die Unbekannten unterwegs und versuchen junge Menschen für den Krieg anzuwerben.

Wiener Moschee innen

ORF

Nicht nur im Internet, sondern auch in Moscheen sind die Unbekannten unterwegs

Der muslimische Gemeinderat Osman Günes (SPÖ) kennt mehrere solcher Fälle: „Das sind IS-Terroristen, die sich als Dschihadisten bezeichnen. Diese Leute sind speziell ausgebildete Terroristen, die nach Österreich geschickt werden, um hier bei jungen Menschen eine Gehirnwäsche zu machen. Es ist mir einmal passiert, dass bei einem Verein jemand gekommen ist, der über einen Link im Internet und auch über Facebook solche Gedanken verbreiten wollte - genau davor möchte ich die Jugendlichen warnen.“

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„Diesen Extremismus wollen wir hier nicht“

Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Sie arbeitet eng mit Migrantenvereinen zusammen: „Ich kenne selbst einen Fall von einem Jugendlichen, bei dem wir es gemeinsam geschafft haben, ihn aus dieser Situation wieder raus zu bringen. Ich weiß aus einigen Gesprächen, dass hier in der Stadt Menschen unterwegs sind, die versuchen Jugendliche für diesen Extremismus zu gewinnen - den wollen wir hier nicht.“ Aus der Stadt Salzburg ist aktuell offenbar niemand in den Nahen Osten gefahren. Sehr wohl als Gotteskrieger aktiv ist ein junger Mann aus Mittersill. Er wird seit Wochen vermisst und soll im Krieg im Irak sein.

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