Muslimische Gemeinde gegen Dschihadisten

Der Fall der beiden mutmaßlichen Dschihadisten aus dem Pinzgau sorgt bei der Islamischen Religionsgemeinde in Salzburg für Entsetzen. Sie verurteilt den IS-Terrorismus im Nahen Osten auf das Schärfste.

Zwei junge Mittersiller sollen Mitte August nach Syrien gezogen sein, befürchtet die Mutter eines der beiden jungen Männer. Ahmet Yilmaz, Vorsitzender der Islamischen Glaubensgemeinde in Salzburg, spricht von Gehirnwäsche. Er erzählt von Propagandavideos im Internet. Die IS-Terroristen geben vor, für Gerechtigkeit kämpfen zu wollen, im Namen Allahs.

„Frustration, Hass“ auf Gesellschaft als Motiv

So rekrutieren die Terroristen neue Mitglieder: „Und vor allem Jugendliche, die auf der Suche sind nach einer Identität, nach einer Sinnstiftung, geraten somit sehr schnell in diese dschihadistischen Gruppen“, sagt Yilmaz. „Denn dort haben sie die Möglichkeit, ihre Frustration, ihren Hass vielleicht auf die Gesellschaft, in der sie leben, in Taten umzusetzen.“

Vermutlich sah auch der 25-jährige Mittersiller die Propagandavideos. Er konvertierte vor Kurzem zum Islam. Mit dem Islam hätten die Gräueltaten der IS aber überhaupt nichts zu tun, stellt Ahmet Yilmaz klar: „Es stört uns Muslime sehr, dass wir einem Rechtfertigungsdruck ausgesetzt sind. Es wird sehr oft und sehr schnell generalisiert. Die Religion - und es in der Regel alle Religionen so - lehrt die Moral, lehrt die Nächstenliebe, lehrt die Unterstützung des anderen - und nicht das Morden.“ Ahmet Yilmaz warnt junge Menschen davor, auf die leeren Versprechungen der IS nicht hereinzufallen.

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