Krankenhaus Tamsweg wird verkleinert

Das Krankenhaus in Tamsweg (Lungau) wird verkleinert und in die Landeskliniken eingegliedert. Nur so lasse sich die Zukunft sichern, sagt die Landesregierung. Die SPÖ kritisiert dagegen eine „Teilamputation“ der Gesundheitsversorgung im Lungau.

Für den Lungau ist die Zukunft des Krankenhauses in Tamsweg entscheidend. Es geht nicht nur um die gesundheitliche Versorgung, sondern auch um rund 300 Arbeitsplätze.

Das Spital habe aber nicht nur Finanzprobleme. Es sei auch extrem schwierig, Ärzte in den Lungau zu holen. Eine Alternative zur Eingliederung in die Salzburger Landeskliniken (SALK) gebe es nicht, betonte Spitals- und Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP): "Wir stehen vor Rahmenbedingungen, die es unmöglich machen, das Krankenhaus in dieser Form - als einzelnes Krankenhaus hier in der Region - aufrecht zu erhalten.

Spital in Tamsweg (Lungau)

ORF

Der Betrieb im Krankenhaus Tamsweg wird deutlich verkleinert, Arbeitsplätze sollen aber nicht verloren gehen

Zahl der Betten halbiert, weniger Stationen

Die Zahl der Betten in dem Spital wird beinahe halbiert: Von bisher rund 140 bleiben nur 76. Das bedeutet auch Einsparungen in der Pflege. In Tamsweg gibt es künftig auch weniger Abteilungen: Es bleiben die Innere Medizin, die Unfallchirurgie, die Chirurgie und die Anästhesie. Auch Geburten sollen auf alle Fälle weiterhin möglich sein, wird nachdrücklich versichert. Bislang kommen jedes Jahr in Tamsweg zwischen 150 und 180 Babys auf die Welt.

Arbeitsplätze sollen aber nicht verlorengehen, sagen die Verantwortlichen. Im Krankenhaus gibt es statt der Akutbetten künftig ein Gesundheitszentrum mit Beratung beispielsweise für Diabetiker oder für schwangere Frauen. Der Betriebsrat hat angekündigt, genau darauf zu achten, dass bestehende Verträge eingehalten werden.

SPÖ befürchtet „Tod auf Raten“ für Spital

SPÖ-Chef Walter Steidl kritisiert die Pläne der Landesregierung: „Erstens geht es hier um die Frage der Gerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung. Auch die Lungauer haben einen Anspruch darauf. Ein Tourismusgebiet muss auch gesundheitsmäßig gut erschlossen sein, weil es sonst einen Nachteil im Wettbewerb hat. Die Gefahr ist groß, dass das Krankenhaus damit einen Tod auf Raten stirbt.“

Besonders stört Steidl, dass in Tamsweg keine Intensivstation, sondern nur noch eine Überwachungsstation geben soll: „Es wird die Auslastung damit weiter eingeschränkt.“ Das Spital in Tamsweg müsste nicht nur mit den Landeskliniken in der Stadt Salzburg kooperieren, sondern vor allem mit dem Spital in Schwarzach (Pongau): „Das wäre sinnvoller“, ist Steidl überzeugt.

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