Auf Durchreise: „Keine Angst vor Wolf“

Er dürfte auf weiter Reise nur durchgezogen sein - der Wolf, der auf einer Alm in St. Gilgen (Flachgau) zwei Schafe zum Teil verspeist hat. Immer wieder werden Wölfe in stillen Winkeln Salzburgs von Jägern und Wanderern gesehen - keine Rudel, sondern Einzeltiere.

Zuletzt wurde ein durchziehender Wolf im Jänner 2012 im Lungau nachgewiesen. Er war mit einem Sender ausgestattet. So konnte von Forschern nachvollzogen werden, dass er einige Tage und Nächte durch den Lungau gestreift und dann wieder weitergezogen war. Oft sind es Jungtiere, die nach ihrer Zeit im Elternrudel auf der Suche sind nach ersten eigenen Revieren. Tagesetappen von bis zu 100 oder 150 Kilometern sind bei erwachsenen Wölfen normal. Der nördliche Balkan, Tschechien, der Apennin in Mittel- und Süditalien und das dünn besiedelte Graubünden (Schweiz) sind die nächsten Lebensräume, wo sich Wölfe auf Dauer wohlfühlen, in Rudeln leben und sich fortpflanzen.

Wolf

FOTOLIA/BerndtHH

„Lebensräume bei uns zu klein“

Und auch der Wolf von St. Gilgen werde hier nicht sesshaft werden, ist Landesjägermeister Sepp Eder überzeugt: „Ich glaube, dass nicht mehr Wölfe bei uns zuwandern werden. Der Wolf braucht große Lebensräume. Die sind bei uns im dicht besiedelten Salzburg nicht gegeben. Und darum geht er wieder.“

Eder gibt damit Entwarnung vor allem für Schafbauern, die nach dem Vorfall von St. Gilgen um ihre Tiere bangen. Auch kanadische Experten sagen, selbst in den unbesiedelten Hochregionen der Alpen gebe viel zu wenig Freiraum für Bären und Wölfe. Deshalb sei eine dauerhafte Ansiedlung ziemlich unrealistisch, weil sich nicht nur die Menschen gestört fühlen.

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