Wolf riss Schafe

Im Gebiet des Zwölferhorns bei St. Gilgen (Flachgau) treibt sich ein Wolf herum. Auf einer Alm hat er zwei Schafe gerissen. Dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelt, hat ein Speziallabor in Lausanne durch eine DNA-Untersuchung nachgewiesen.

Die Landwirtin Gertraud Oberascher entdeckte vor kurzem, dass zwei Jungschafe ihrer Herde auf der Illinger Bergalm beim Zwölferhorn (Flachgau) fehlen. Zunächst ging die Bäurin davon aus, dass ein freilaufender Hund die Schafe verjagt haben könnte. Nach drei Tagen fand die Landwirtin den Kadaver eines Jungschafes. Schwammerlsucher fanden kurz darauf die Überreste des zweiten toten Tieres.

DNA-Test verweist auf Wolf

Der Verdacht fiel dann doch auf einen Wolf. Dieser Verdacht hat sich bestätigt. Am Leichnam des Kadavers wurden Spuren gesichert, sagt Landes-Veterinärdirektor Josef Schöchl: „Auf den Knochenteilen des Schafes konnte eine DNA-Spur, ein genetischer Fingerabdruck des Wolfs nachgewiesen werden“, sagt Schöchl.

Wolf vermutlich bereits weitergezogen

Die Landwirtin ist verunsichert und fordert den Abschuss des Wolfs. Es könne entweder Schafe oder Wölfe auf der Alm geben. Beides gehe nicht nebeneinander, sagt Gertraud Oberascher. Doch Wölfe stehen ganzjährig unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Außerdem ist es fraglich, ob der Wolf überhaupt noch hier ist, sagt Landes-Veterinärdirektor Schöchl: „Vermutlich war es ein junges Tier auf der Wanderschaft, das bereits weitergezogen ist“, sagt Schöchl.

Schwammerlsucher oder Beerensammler seien nicht in Gefahr. Wölfe seien scheue Tiere, die die Nähe des Menschen meiden würden, ergänzt der Landes-Veterinärdirektor. Große Beutegreifer wie Luchse, Bären und eben Wölfe sind jedoch in freier Wildbahn nicht von allen gerne gesehen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar