Goldegg: NS-Gedenkstein enthüllt

Am Freitag ist am Gelände des Gebietskrankenkassen-Rehabilitationszentrums Goldegg (Pongau) eine Gedenktafel für die Opfer eines SS-Aktion in dem Ort vor 70 Jahren verlegt worden. Um die Tafel war im Frühjahr ein heftiger Streit entbrannt.

Ursprünglich sollte die Tafel im Schlosshof verlegt werden. Doch da das die Gemeinde Goldegg verweigert, wurde diese am Freitag auf dem Areal der Gebietskrankenkasse verlegt. Aus vielen Bezirken des Landes kamen Menschen, um bei der Enthüllung der Gedenktafel dabei zu sein.

Gedenkstein für die Opfer des "Sturms auf Goldegg" durch die SS 1944 auf dem Gelände des Gebietskrankenkassen Rehabilitationszentrums

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Der am Freitag enthüllte Gedenkstein erinnert namentlich an die 14 Todesopfers des SS-„Sturms“ auf Goldegg

„Botschaft an alle“

14 Namen von Wehrmachtsdeserteuren und anderen NS-Opfern meißelte der Bildhauer Anton Thuswaldner in den Serpentinstein. Diese Menschen starben beim SS-Sturm auf Goldegg am 2. Juli 1944 oder wurden später in Konzentrationslagern ermordet. „So ein Gedenkstein ist natürlich eine Ehrung der Opfer“, sagt der Historiker Michael Mooslechner. „Aber er ist natürlich auch eine Botschaft an alle, die diese schlichte Tafel anschauen, sich mit dem Thema, mit Geschichte beschäftigen.“

Gestiftet wurde der Stein von Brigitte Höfert, Tochter von Karl Rupitsch. Er galt als Anführer der Deserteure: „Mir war’s wichtig, dass auch seine Freunde und Helfer mit dabei sind, dass die ganze Deserteursgruppe in die Köpfe der Österreicher geht, damit endlich ein bisschen an Aufarbeitung gemacht wird.“ Eine Broschüre über den Sturm auf Goldegg informiert über den Naziterror vor 70 Jahren.

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Pfarre und Gemeinde mit eigenen Gedenktafeln

Bereits am Sonntag waren am Friedhof von Goldegg links und rechts des Ausgangs zwei Kupfergedenktafeln angebracht worden. Diese beiden Tafeln wurden vom Pfarrgemeinderat unter Einbeziehung des Gemeinderats des Ortes getextet. Die Namen der 14 Toten sind darin nicht erwähnt - mehr dazu in Goldegg: Gedenken an SS-Terror im Friedhof (salzburg.ORF.at; 3.8.2014).

Kupfer-Gedenktafeln der Pfarre und Gemeinde an den SS "Sturm" in Goldegg am Ausgang des Friedhofs

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Die beiden Kupfer-Gedenktafeln von Pfarre und Gemeinde Goldegg wurden am Ausgang des Friedhofs angebracht

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