Unwetter: Extrem starker Regen im Flachgau

Zum dritten Mal in wenigen Tage haben Unwetter in der Nacht auf Montag der Feuerwehr eine schlaflose Nacht beschert. 139 Einsätze gab es landesweit - vor allem im Flachgau. Stellenweise fiel in einer Nacht soviel Regen im ganzen August 2013.

745 Feuerwehrleute aus praktisch allen Gemeinden im Flachgau, aber auch in Teilen des Tennengaus und des Pongaus waren seit Sonntagabend im Einsatz. Die heftigsten Unwetter gingen im Bereich Berndorf-Nußdorf-Seeham (Flachgau) nieder. Aber auch in der Osterhorngruppe gab es intensive Gewitter, in Bergheim wurde die Landesstraße bei der Gmachl-Galerie und bei der Autobahnunterführung vom Regen unter Wasser gesetzt.

In einer Nacht soviel Regen wie im ganzen August 2013

Im Flachgau fielen in den Stunden nach 21.00 Uhr zwischen 60 und 100 Liter Regen pro Quadratmeter. In Mattsee wurden in der Nacht 94 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, davon alleine 80 Liter im Zeitraum von 21.00 Uhr bis Mitternacht. Das entspricht nach Auskunft der Meotorologen beinahe den gesamten Niederschlägen im August 2013.

Ähnlich war die Lage in Teilen der Stadt Salzburg: Die Messstelle Freisaal meldete 81 Liter Niederschlag, die nur wenige Kilometer entfernte Messstation beim Flughafen hingegen nur 26 Liter: „Das zeigt ganz deutlich, dass es zwar auch großflächig viel geregnet hat, aber sehr heftige Zellen eingelagert waren“, sagt Meteorologe Christian Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Salzburg.

Ein Unwetter - Kreislauf

Die Erklärung dieser Unwetterserie ist für Liliane Hofer von der Salzburger Wetterdienststelle einfach: „Die Luftmassen im Sommer sind generell sehr labil und gewitteranfällig. Was jetzt passiert ist eigentlich ein Kreislauf: Erst regnet es, dann gibt es Sonnenschein. Die Sonne lässt das Wasser aus den Böden verdunsten und diese Feuchtigkeit in der Luft führt dann erneut zu Gewittern.“

Feuerwehrauto mit Baggerfahrzeug in der Nacht bei Unwettereinsatz

ORF

Die Feuerwehren hatten in der Nacht auf Montag alle Hände voll zu tun

Keller liefen voll, Bäche traten über die Ufer

Da viele Böden bereits gesättigt waren, kam es vielerorts zu kleineren Überflutungen. Vor allem Keller, Unterführungen und Straßenabschnitte waren betroffen. Die Helfer mussten die Bäche mit Sandsäcken bändigen und überflutete Straßen absichern.

Besonders schwer wurde Berndorf (Flachgau) vom Unwetter getroffen - 35 Häuser standen dort unter Wasser. Die Feuerwehr stellte sogar eigene Container auf, damit die Berndorfer die Dinge die das Wasser zerstört hat, sofort entsorgen konnten.

Noch Montagfrüh waren nach Auskunft der Landeswarnzentrale mehr als 200 Feuerwehrleute im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen, die der sintflutartige Regen angerichtet hatte. Verletzt wurde bei den Unwettern und den Aufräumungsarbeiten niemand.

Überschwemmung in Bergheim

FF Bergheim

So wie in Bergheim hab es in zahlreichen Gemeinden Überschwemmungen durch das Unwetter

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