Goldegg: Gedenken an SS-Terror im Friedhof
Das Gedenken an die SS-Terroraktion mit rund 1.000 Mann am 2. Juli 1944 spaltet bis heute den Ort: Denn auf der Jagd nach Wehrmachtsdeserteuren rund um den Goldegger Karl Rupitsch wurden auch einige Unbeteiligte von den NS-Schergen getötet, verhaftet oder gefoltert. Deren Nachkommen machen die Deserteure nach wie vor für den Tod und das Leid ihrer Vorfahren verantwortlich.
Als Rupitschs Tochter Brigitte Höfert eine Gedenktafel mit den Namen der 14 Toten finanzierte, die im Schlosshof von Goldegg ihren Platz finden sollte, legte sich die Gemeinde quer - mehr dazu in Deserteursgedenken spaltet Ort (salzburg.ORF.at; 4.6.2014).
Erzdiözese Salzburg
Tafeln der Pfarre am Sonntag eingeweiht
Als alternatives Gedenken arbeitete der Pfarrgemeinderat in Abstimmung mit dem Gemeinderat des 2.400-Einwohner-Ortes einen Text für zwei Kupfertafeln aus. Namentlich erwähnt sind die Toten darin nicht. Die Tafeln wurden auf dem Friedhof des Ortes links und rechts des Ausgangs angebracht und am Sonntag feierlich eingeweiht - laut Erzdiözese im Beisein Hunderter Goldegger.
Kommenden Freitag soll dann auf dem Gelände des Erholungsheimes der Gebietskrankenkasse der ursprünglich für den Schlosshof gedachte Gedenkstein enthüllt werden.
Links:
- Nazi-Debatte: Krankenkasse ermöglicht Denkmal (salzburg.ORF.at; 30.5.2014)
- NS-Jargon: Neue Chronik für Goldegg (salzburg.ORF.at; 16.5.2014)
- Streit über Denkmal für Deserteure in Goldegg (salzburg.ORF.at; 13.5.2014)