Cannabis legalisieren? - SPÖ uneins

Die Salzburger SPÖ lehnt ist in der Frage der Legalisierung von Cannabis uneins: Landesparteichef Walter Steidl ist dagegen, die Jungsozialisten dafür. Der Vorschlag zur Cannabis-Legalisierung war am Wochenende von der SPÖ-Jugend gekommen.

Die SPÖ müsse mutig voran gehen und eine fortschrittliche Drogenpolitik forcieren, begründet Steidl seine Ablehnung. Er reagiert damit auf den Beschluss seiner Tiroler SPÖ-Kollegen. Der Vorschlag zur Cannabis-Legalisierung war am Wochenende von der SPÖ-Jugend gekommen.

„Derzeitige Rechtslage soll bleiben“

„Ich und die Salzburger SPÖ sind gegen eine Legalisierung von Cannabis. Denn erstens versuchen wir, die Menschen davon zu überzeugen, dass Rauchen und Nikotin gesundheitsschädlich sind. Wir wollen auch davon überzeugen, sich das Rauchen abzugewöhnen und daher können wir nicht auf der anderen Seite andere Inhalationsstoffe genehmigen und erweitern. Zudem bin ich zutiefst überzeugt, dass Studien stimmen, die es dazu gibt und die besagen, dass das Rauchen von Cannabis mentale Beeinträchtigungen verursacht“, sagt Steidl.

Wie die Salzburger SPÖ-Jugendorganisation zu dieser Frage steht, wisse er nicht, räumt Steidl ein. „In den vergangenen Jahren war das bei uns in der SPÖ so aber kein Thema. Ich glaube jedenfalls, dass der rechtliche Zustand so bleiben soll wie er derzeit ist und es soll daher keine Legalisierung des Rauchens von Cannabis erfolgen“, ergänzt Steidl.

Jungsozialisten fordern Legalisierung

Die Jungsozialisten fordern hingegen die Legalisierung von Cannabis-Rauchen, bestätigt Juso-Chef Florian Koch. „In jedem Supermarkt findet man starke Nervengifte wie zum Beispiel Schnaps neben Süßigkeiten für Kinder. Auf der anderen Seite werden Jugendliche, die einmal Cannabis probieren, sofort kriminalisiert. Und das ist für uns nicht mehr tragbar. Daher unterstützen wir diese Initiative zur Legalisierung.“

Die Josus würden parteiintern um Unterstützung werben, kündigt Koch an. „Wir werden die SPÖ Salzburg einladen, mit uns gemeinsam eine offene Diskussion über das Thema zu führen. Vielleicht schaffen wir es, ein paar alte Denkmuster aufzubrechen. Wir verstehen auch, dass nicht alle in der Partei unsere Meinung teilen. Aber gerade von Jugendlichen hören wir sehr viel Zustimmung zu einer Legalisierung. Uns geht es um eine fortschrittliche Drogenpolitik, in der Hilfe und Prävention steht statt Strafe und Polizei.“

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