Untersberg: Rettungsaktion schneller als geplant

Die Retter des verletzten Höhlenforschers im Untersberg zwischen Salzburg und Berchtesgaden kommen schneller voran als geplant. Dienstagfrüh erreichte das internationale Rettungsteam das Biwak 2 auf dem Weg, zu Mittag brachen die Helfer wieder auf.

Wie Stefan Schneider von der Bayerischen Bergwacht mitteilte, erreichten die Einsatzkräfte mit dem Verletzten und einem italienischen Arzt schon in der Früh das Biwak 2 in „nur“ noch 500 Metern Tiefe. Damit ist die Hälfte des Höhenunterschiedes geschafft, der für den Rückweg zurückgelegt werden muss.

Zu Mittag ging der Transport des schwer verletzten 52-jährigen Höhlenforschers weiter, schilderte Andreas Langer von der österreichischen Höhlenrettung am Dienstag in ORF Radio Salzburg: „Wir haben da eine anspruchsvolle Bergestrecke vor uns, sind aber sehr optimistisch. Der Zustand des Verletzten hilft uns dabei. Er hilft selber mit, er ist in einem sehr guten Zustand, es geht aufwärts mit ihm. Er ist stabil. Wir sind guter Dinge, dass wir im Zeitplan sehr gut unterwegs sind. Alles, was der Verletzte früher an die Oberfläche zurückkommt, ist natürlich super.“

Transport des Verletzten 52-Jährigen aus der Riesending Schachthöhle im Untersberg bei Berchtesgaden

Bergwacht Bayern

Wegen seiner schweren Kopfverletzungen bekam der 52-Jährige bei der Bergungsaktion einen Helm Vollvisierhelm aufgesetzt

Schneider von der bayerischen Bergwacht rechnet damit, dass der Verletzte am Donnerstag oder Freitag das Tageslicht erreicht.

Helfer schildert den Einsatz

Einer der Helfer in der Höhle war Christian Öhlinger aus Wolfsegg (OÖ). Er wirkt nach seinem ersten Abstieg zum Unfallopfer und zum Team schon wieder gut erholt: „Es hat noch nie so einen harten Einsatz gegeben. Ich habe nicht geglaubt, dass man sich in einer Höhle so lange abseilen kann. Schon im ersten Schacht gab es dann Steinschlag, das ist schon ein komisches Gefühl, wenn das so weit oben schon losgeht.“

Öhlinger half auch beim Transport des Unfallopfers mit: „Das ist ein schönes Gefühl, wenn man erstmals die Trage sieht und mitbekommt, der lebt, und man kann dem helfen.“

Grafik zeigt stilisierte Höhle in Bayern

APA/ORF.at

„So viel Arbeit, dass man nicht zum Denken kommt“

Das Team baue so schnell wie möglich die Sicherungen und Seile auf, um und dann wieder ab, um den Weiterweg nach oben rasch zu ermöglichen, so Öhlinger: „Alle sind so beschäftigt, wegen der vielen Arbeit kommst du gar nicht zum Denken. Auf einmal war es Mitternacht, und dann dachten wir daran, dass wir auch einmal etwas essen sollten.“

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