Heinz Schaden bleibt Bürgermeister

Die Bürger in acht Salzburger Gemeinden haben am Sonntag in einer Stichwahl den Bürgermeister ermittelt. In der Stadt Salzburg gewann Amtsinhaber Heinz Schaden (SPÖ) klar gegen Herausforderer Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP).

Der neue und alte Bürgermeister der Stadt Salzburg heißt also Heinz Schaden. Laut vorläufigem Endergebnis kam er auf 68,9 Prozent der Stimmen, Preuner brachte es auf 31,1 Prozent - mehr dazu im Detailergebnis der Wahl in der Stadt Salzburg. Schaden hatte schon im Vorfeld der Wahl angekündigt, dass das seine letzte Amtsperiode sein werde. Er ist seit 1999 Bürgermeister der Landeshauptstadt. Im Jahr 2009 war sein Duell gegen den ÖVP-Herausforderer - ebenfalls in der Stichwahl - noch deutlich knapper ausgegangen: Damals brachte es Schaden in der Stichwahl auf 54,0 und Preuner auf 46,0 Prozent der Stimmen.

„Will mit Augenmaß mit dem Ergebnis umgehen“

„Ich bin bewegt“, sagte ein ungewohnt emotionales Stadtoberhaupt am Sonntag in einer ersten Reaktion. „Ich habe heute mit allem gerechnet. Eine niedrige Wahlbeteiligung birgt viele Unabwägbarkeiten.“ Er sei darum froh, dass der Erfolg letztlich so deutlich ausgefallen sei. Bei der Bürgermeister-Stichwahl vor fünf Jahren war ihm sein Kontrahent Preuner mit 46 Prozent der Stimmen noch relativ nahe gekommen.

Er wolle nun mit Augenmaß mit dem Ergebnis umgehen, sagte der 59-jährige Stadtchef. Bereits am Mittwoch beginnen die Verhandlungen mit den im neuen Salzburger Gemeinderat vertretenen Parteien. „Sicherheitshalber habe ich die Unterlagen zu den Gesprächen bereits ausarbeiten lassen.“ Ganz so unsicher, dass die Wiederwahl gelingt, dürfte Schaden also nicht gewesen sein. Zugleich will er angesichts der niedrigen Wahlbeteiligung von nur noch rund 31 Prozent über eine Abschaffung der Stichwahl nachdenken. Im Jahr 2009 hatten bei der Stichwahl immerhin noch rund 39 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

Heinz Schaden (links) und Harald Preuner

APA/Barbara Gindl

Heinz Schaden (l.) feiert einen überlegenen Wahlsieg gegen Harald Preuner

Preuner: „Konkurrenz aus dem bürgerlichen Lager“

Sein ÖVP-Kontrahent Preuner gab sich am Sonntag als fairer Gegner und gratulierte Schaden. „Wir wollten es gerne noch einmal spannend machen, aber wir hatten nach dem 9. März schwer zu kämpfen.“ Der 54-Jährige haderte vor allem mit dem historisch schlechten Wahlergebnis der ÖVP bei den Gemeinderatswahlen vor zwei Wochen (19,5 Prozent): „Bis vor einem halben Jahr lagen wir in Umfragen konstant bei 30 Prozent. Seit der Nationalratswahl war aber klar, dass uns die Bundespolitik voll ins Gesicht schlägt.“ Dazu sei mit NEOS neue Konkurrenz aus dem bürgerlichen Lager erwachsen. „Unter diesen Umständen war nicht viel mehr zu holen.“ Preuner schließt einen Rücktritt aus und will Vizebürgermeister und Stadtpartei-Chef bleiben.

Heinz Schaden und Herbert Preuner im Interview mit Tobias Pötzelsberger:

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Längstdienender Bürgermeister

Der bald 60-jährige Schaden startet damit in seine letzte Amtszeit, das stellte er schon vor der Wahl unmissverständlich klar. Mit 15 Jahren Amtszeit ist Schaden der am längsten durchgehend amtierende Bürgermeister der Stadt Salzburg seit Mitte des 19. Jahrhunderts.

Doch nicht nur deswegen gehört er zum kleinen Kreis jener Bürgermeister, die in ganz Österreich wahrgenommen werden: Sein langjähriges Wirken im Kuratorium der Festspiele, sein Bemühen um Olympische Winterspiele, seine Tätigkeit als Vizepräsident des Städtebundes und vor allem seine wiederholten Zwischenrufe in der heimischen Innenpolitik haben ihn zur bekannten Persönlichkeit werden lassen. Nicht bloß einmal ist Schaden aus der Parteilinie ausgeschert: etwa vor der Nationalratswahl 2008, als die SPÖ einen EU-kritischeren Kurs einschlug, oder in der Eurofighter-Frage.

Wahlbeteiligung noch einmal stark gesunken

Die Wahlbeteiligung ist am Sonntag im Vergleich zum ersten Wahlgang am 9. März (gemeinsam mit der Gemeinderatswahl) noch einmal massiv gesunken - und zwar von 49,7 (9. März) auf nunmehr 30,9 Prozent. Vor fünf Jahren lag die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl noch bei 37,5 Prozent.

Stichwahl auch in sieben Landgemeinden

Gewählt wurde am Sonntag auch in den Flachgauer Gemeinden Seekirchen, Straßwalchen und Neumarkt, in Wagrain (Pongau) sowie in den Pinzgauer Gemeinden Rauris, Bruck und St. Martin bei Lofer - mehr dazu in Ergebnisse aus den Landgemeinden.

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