Nachzahlungen: Landeskliniken müssen sparen

Nach dem Urteil, demzufolge die Salzburger Landeskliniken (SALK) tausenden Mitarbeitern insgesamt 24 Mio. Euro nachzahlen müssen, müssen die SALK jetzt sparen. Geschäftsführer Paul Sungler will vor allem anstehende Bauten verschieben.

Nachdem das Land Salzburg einem Urteil des Arbeitsgerichts zufolge tausenden Mitarbeitern der Salzburger Landeskliniken (SALK) 24 Mio. Euro nachzahlen muss, weil bisher deren Vordienstzeiten nicht zu 100 Prozent angerechnet worden sind, müssen die SALK ihren finanziellen Gürtel enger schnallen. Geschäftsführer Paul Sungler strebt Einsparungen von drei bis fünf Mio. Euro im Jahr an. Denn die laufenden jährlichen Mehrkosten durch das Urteil werden mit rund 2,4 Mio. Euro beziffert.

Laut dem Büro des ressortzuständigen Finanzreferenten LHStv. Christian Stöckl (ÖVP) sind von den Nachzahlungen 4.100 der insgesamt 5.400 beschäftigten Mitarbeiter betroffen. Stöckl erklärte, dass die Kliniken die gesamte Nachzahlung aus dem eigenen Budget von jährlich 507 Mio. Euro nicht schaffen würden, aber doch einen Teil des Betrages übernehmen müssten.

Einfahrt des Salzburger Landeskrankenhauses, Teil der Salzburger Landeskliniken

ORF

Das Bauprogramm der Salzburger Landeskliniken soll später umgesetzt werden, um Geld zu sparen

Neubauten sollen später kommen

SALK-Geschäftsführer Sungler dachte bereits über Sparmaßnahmen nach. Eine realistische Variante sieht er darin, den bis zum Jahr 2020 datierten 600 Mio. Euro schweren Masterplan der SALK, der Neubauten auf dem Gelände des Salzburger Landeskrankenhauses beinhaltet, zeitlich bis 2030 zu strecken. So würden beträchtliche Beträge vorerst nicht zum Einsatz kommen, erklärte er am Mittwoch vor Journalisten: „Beim medizinischen Personal und in der Pflege können wir nicht sparen. Bei der Pflege haben wir auch einen gewissen Nachholbedarf.“

Personalabbau in Verwaltung?

Sungler will - ohne Leistungen zu beschränken - mit den vorhandenen Ressourcen das Maximum herausholen: „Wir prüfen in gewissen Bereichen, etwa im Baubereich, die Effizienz zu steigern. Wenn wir durch den verlangsamten Masterplan Leute freibekommen, brauchen wir Planungsarbeiten nicht nach außen geben.“

Er könne sich auch vorstellen, in gewissen Servicebereichen zehn bis 15 Personalstellen im Jahr abzubauen, indem Abgänge nicht nachbesetzt würden - Sungler nannte als Beispiel die Personal-, Technik-, EDV-und Transportabteilung. Zusammen mit den verzögerten baulichen Maßnahmen kommt Sungler auf drei bis fünf Mio. Euro, welche die SALK pro Jahr einsparen könnten.

Außertourliche Sanierung notwendig

Allerdings gab der Geschäftsführer zu bedenken, dass einige ältere Gebäude vom baulichen Zustand schon ihre Grenzen erreicht hätten und in diese nun einige Millionen an Sanierungskosten fließen würden, um eine Zeit lang über die Runden zu kommen. Diese Maßnahmen wären nicht notwendig, wenn der Masterplan bis 2020 durchgezogen wird.

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