Salzburger Stadträtin wechselt in EU-Politik

Die Salzburger Baustadträtin Claudia Schmidt (ÖVP) wechselt in die EU-Politik. Sie wird auf die Liste der Volkspartei für die EU-Parlamentswahl im Mai wechseln - und soll einen sicheren Listenplatz erhalten.

Schmidt gab den Wechsel bei einem Pressegespräch Donnerstagnachmittag bekannt. Die Landeshauptleute von Tirol, Vorarlberg und Salzburg hatten sich auf die 50-jährige Baustadträtin als Kandidatin für Westösterreich geeinigt.

„Ich freue mich total auf die neue Herausforderung, ich freue mich total über das Vertrauen, das da in mich gesetzt wird“, sagte Schmidt. „Ich werde natürlich bis zum 9. März und darüber hinaus - wenn die Stichwahl stattfindet - Harald Preuner und die anderen Kollegen im Wahlkampf unterstützen.“ Schmidt steht für die Gemeinderatswahl noch auf der ÖVP-Liste - sie werde das Mandat aber nicht annehmen, betonte sie am Donnerstag. Auch wenn sie es nicht ins EU-Parlament schaffen sollte, werde sie nicht in die Stadtpolitik zurückkehren, betonte die 50-Jährige.

Claudia Schmidt

ORF

Kreibich folgt auf möglichen Stadtratssessel

Sollte die Volkspartei nach der Salzburger Gemeinderatswahl am 9. März weiterhin zwei Sitze im Stadtratskollegium halten, wird der Rechtsanwalt Florian Kreibich als Stadtrat auf Schmidt folgen. Kreibich saß von 2004 bis 2013 für die ÖVP im Salzburger Landtag. Allerdings sehen Umfragen die ÖVP in der Stadt Salzburg im Sinkflug in Richtung der 20-Prozent-Marke - und damit wackelt auch der zweite Stadtratssessel.

SPÖ bedauert Abgang

Die SPÖ sieht den Rückzug Schmidts aus der Stadtpolitik mit Bedauern - er komme aber „wenig überraschend“, sagte SPÖ-Klubvorsitzender Bernhard Auinger: „Claudia Schmidt kann man durchaus als das soziale Gewissen in der ÖVP bezeichnen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der aktuelle Negativwahlkampf nicht in ihrem Sinne ist.“ Als Baustadträtin habe Schmidt stets „Handschlagqualität“ bewiesen, loben die Sozialdemokraten.

Seit 1999 in Gemeindepolitik

Schmidt war vor der Politik Verwaltungsleiterin der Lebenshilfe. Seit 1999 ist sie ÖVP-Gemeinderätin, fünf Jahre später wurde sie Klubobfrau und weitere fünf Jahre danach Baustadträtin.