Bettler: Plattform für Menschlichkeit
25 Bettler aus südosteuropäischen Ländern finden bis Ende März jede Nacht ein Bett im Winternotquartier der Caritas in Salzburg Mülln. Ab April wird das Landespflegheim dann anders genutzt. Die Caritas, das Diakoniewerk und das Stift St. Peter bemühe sich in einem Netzwerk für den kommenden Winter ein anderes Objekt zu finden.
ORF
Dass Notquartiere noch mehr Bettler nach Salzburg bringen könnten, glaubt Caritas Direktor Joahnnes Dines nicht. Er warnt davor alle Bettler zu kriminalisieren: „Die Kriminalisierung dieser Menschen und ein Aufheizen der Stimmung sind aus unserer Sicht kontraproduktiv“.
„Keine Pauschalverurteilungen“
Besonders auf die Wortwahl komme es an, sagt der Direktor der Caritas: „Pauschalverurteilungen der Ärmsten der Armen, indem man sie als Bettlerbanden, als einfallende Bettlerhorden oder als Angehörige mafiöser Organisationen bezeichnet, haben, aus unserer Sicht, nichts bei uns zu suchen. Ich möchte das in aller Deutlichkeit sagen: Wir wissen, Sprache richtet etwas an. Wer Hass in der Gesellschaft sät, braucht sich auch nicht zu wundern, wenn er möglicherweise Gewalt ernten wird.“
ORF
Dort wo Missbrauch oder Zwangsbettelei passiere, unterstütze man, dass die Polizei dagegen vorgeht. Für den Wahlkampf eigne sich das Thema nicht, sagt Michael König vom Diakoniewerk: „Wir appellieren dieses Thema aus dem Wahlkampf rauszunehmen. Es geht hier um Menschen die in ganz großer Not sind - da gibt es keine leichten Lösungen.“ Mit der neu gegründeten Plattform soll in Salzburg ein sachlicher Boden für die Lösung des Bettlerproblems geschaffen werden.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Links:
- Webseite der Plattform für ArmutsmigrantInnen
- Angebot für Obdachlose reicht nicht (salzburg.ORF.at; 21.12.2013)
- Bettler: „Pure Not, keine Mafia“ (salzburg.ORF.at; 4.10.2013)
- „Armutsmigration“ wachsendes Problem (salzburg.ORF.at; 27.4.2013)