Caritas in Geldnot: Land spart

Die Caritas Salzburg muss hart sparen. Gut eine Mio. Euro soll eingespart werden - bei einem Budget von 28 Mio. und 600 Mitarbeitern. Nur so sei die Erfüllung der Kernaufgaben weiter möglich. Die Zuschüsse vom Land reichen nicht mehr für kollektivvertragliche Löhne.

Caritas Sparkurs Soziales

ORF

Plakat der Caritas in einem Pfarrhaus

Es geht bei der Caritas um die professionelle Unterstützung von Menschen in Not. Dem Sparkurs steht der Betriebsrat skeptisch gegenüber, er droht mit Arbeitskampf. Erste Auswirkungen des Sparkurses seien schon zu spüren.

Familienberatung und St. Anton weg

Die Familienberatung der Caritas in der Salzburger Elisabethstraße sperrt Ende des Monats zu. Und auch im Vorzeigeprojekt für Behinderte in St. Anton bei Bruck an der Glocknerstraße sind seit Jahresbeginn die Gärtnerei und die Landwirtschaft geschlossen.

Es müsse nun großteils anders organisiert und strukturiert werden, um einzusparen, sagt Johannes Dines, Direktor der Salzburger Caritas: „Es geht uns so wie jedem Haushalt. Wir können nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen. Deshalb müssen wir schauen, dass unser Budget ausgeglichen ist. Wir bekommen von der öffentlichen Hand viel weniger Subventionen, als notwendig wären.“

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Land erfüllt Kollektivvertrag nicht

Die Landesregierung trägt die kollektivvertraglich festgelegten Lohnerhöhungen für Mitarbeiter in den sozialen Diensten nicht - ein politisches Problem, das nicht nur die Caritas schwer trifft. Aber sie muss nun dennoch die gesetzlichen Mehrausgaben für ihre Bediensteten übernehmen. Mehr als eine Million Euro bis 2016 müssen deshalb eingespart werden, so das Ziel der Führung. Kündigungen werde es nicht geben, Personalabbau aber doch, sagt Dines: „Das soll nicht über Kündigungen laufen, sondern über natürliche Abgänge bei Pensionierungen.“

„Gefahr der Auslagerung an Ehrenamtliche“

Beim Betriebsrat hat man für strukturelle Veränderungen zwar Verständnis, zeigt sich insgesamt aber besorgt, wie der Gewerkschafter Christian Seelmann betont: „Die Arbeitsqualität gerät nun noch stärker unter Druck. Es besteht die Gefahr, dass viele Aufgaben an Ehrenamtliche ausgelagert werden. Das wäre ein starker Verlust bei der Qualität, denn bei der Caritas arbeitet ohnehin niemand nur um des Gehalts willen.“

St. Anton bald verpachtet?

Die Betriebsräte organsieren nun Mitarbeiterversammlungen in den Einrichtungen der Caritas. Weitere Schließungen soll es jedenfalls nicht geben, heißt es aus der Direktion. Und die Landwirtschaft im Brucker Dorf St. Anton werde voraussichtlich verpachtet.

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