Energy Globe Awards vergeben
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In den vergangenen Jahren fanden die Galas zur Preisvergabe in Kanada, Japan, im EU-Parlament von Brüssel und an anderen prominenten Orten statt.
Gesamtsieger aus Nicaragua
Am Dienstagabend nahmen die diesjährigen Gewinner ihre Energy Globe Awards im ORF Landesstudio Salzburg bei einer festlichen Gala entgegen. Gäste kamen aus Übersee, Europa, Österreich und Salzburg. Das Foyer sowie das Publikumsstudio im ORF Salzburg waren gesteckt voll. Auch Politiker und Journalisten erschienen. Insgesamt wurden heuer weltweit mehr als 1.000 Projekte eingereicht. Die fünf Spitzenreiter des Jahres sind Projekte aus Nicaragua, Zypern, USA, Großbritannien und Österreich.
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Fünf internationale Preisträger
Den Hauptpreis holte sich eine Initiative aus der Stadt Granada im mittelamerikanischen Nicaragua. Dabei geht es um Kocher und Dörrapparate in teils entlegenen Dörfern, die mit Sonnenenergie betrieben werden. Gesundheitsschädliche Rauchküchen und Feuerstellen gehören mit diesem Projekt der gemeinnützigen Stiftung FUPROSOMUNIC der Vergangenheit an. Rauchküchen sorgen bei nicaraguanischen Frauen immer wieder für schwere Erkrankungen der Atemwege und des Kreislaufsystems, bis hin zu Lungenkrebs.
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Zypern: Alte Alu-Dosen für Kinderspital
Zypriotischer Preisträgerin ist die Intensivstation des Makarios Kinderspitals in Nikosia. Die Organisation „Cans for Kids“ sammelt alte Alu-Dosen aus dem Straßenmüll und verkauft diese für Zwecke des Recycling. Das Geld kommt dabei dem Ausbau des Gesundheitssystems für Kinder und dem Krankenhaus zugute. In Zypern beteiligen sich Tausende Dosensammler ehrenamtlich an diesem Projekt.
USA: Innovative Verpackungen
Preisträger in den USA ist das 2007 gegründete Unternehmen Ecovative Design in Green Island im Bundesstaat New York. Dieses entwickelte ein neuartiges Verpackungsmaterial. Es hat ähnliche Eigenschaften wie Styropor, besteht jedoch zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen und ist vollständig kompostierbar – auch im privaten Garten. Bei der Produktion wird eine besondere Art von Pilzen genutzt, die Schaumstoffe in einem speziellen Verfahren auf natürliche Art wachsen lassen.
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Öko-Designerin aus London
Britische Preisträgerin ist die italienisch-stämmige Künstlerin Francesca Mancini, die mit ihrer Familie in London lebt. Sie hat ein Designstudio, töpfert und entwirft Möbel. Dabei verarbeitet Mancini Keramik, Holz und Metall. Sie erzeugt auch Schmuck. Als ihr Meisterwerk gilt der so genannte K2 Öko-Tank – eine Erfindung für Dusch- und Waschzwecke, bei der viel Trinkwasser auf besondere Art eingespart wird. Dadurch wird die sinnlose Verschwendung von Wasser eingebremst bzw. verhindert. Das Abwasser wird zusätzlich noch für Toilettenspülungen verwendet.
Algen aus Österreich
Das Projekt „ecoduna“ aus Österreich nutzt Algen für die Produktion von Substanzen, die in Medizin, Pharmazie, Kosmetikindustrie, Nahrungsmitteln und Tiernahrung eingesetzt werden. Die Firma befindet sich in Bruck an der Leitha und hat einen weltweit einzigartigen Photo-Bio-Reaktor für diese Zwecke entwickelt. Die Anlage erzeugt Biomasse mit einem Ölgehalt von ca. 40 Prozent. Daraus werden auch vier bis fünf Tonnen Öl und zwei bis drei Tonnen hochwertiger Treibstoff pro Jahr gewonnen. Das Projekt spart große Mengen Kohlendioxid, die nicht in die Atmosphäre geblasen werden müssen.
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Salzburger Preisträger
Im Rahmen der Preisverleihung und Gala wurden auch fünf lokale bzw. regionale Projekte aus dem Land Salzburg ausgezeichnet.
Hallwang
Dazu zählt das Kultur- und Veranstaltungszentrum in Hallwang (Flachgau). Die gesamte Energieversorgung dort erfolgt über die Sonne. Es gibt weder CO2-Emissionen noch andere schädliche Abgase. Die Energiekosten für die Gemeinde wurden daneben stark reduziert.
Straßenmeisterei Flachgau
Auch die Straßenmeisterei der Salzburger Landesregierung im Bezirk Flachgau gehört zu den Preisträgern. Ihre neue Basis wurde als Niedrigst-Energie-Haus geplant, das einen besonders hohen Wirkungsgrad aufweist. Dabei wird bevorzugt Sonnenenergie genutzt. Ein großer Pufferspeicher sorgt zudem für bestmögliche Nutzung der vorhandenen Energie für vielerlei Einsatzbereiche – natürlich auch zur Beheizungen von Räumen und Nutzwasser. Der Baustoff Beton spielt dabei eine besondere und herausragende Rolle als Wärmespeicher.
HTBL Hallein
In der Stadt Hallein (Tennengau) hat die Höhere Technische Bundeslehranstalt (HTBL) heuer ebenfalls einen Preis eingeheimst. Die Schule funktioniert dadurch besonders energie-effizient. Dabei geht es auch um genaue Analysen des jeweils aktuellen Stromverbrauches in den Gebäuden. Die jeweiligen Verbraucher werden genau identifiziert. Diese Daten dienen dann zur bestmöglichen Nutzung und zum Einsparen von Energie. Das System ist über Computer und Internet gesteuert.
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Modellgemeinde Köstendorf
Zu den Preisträgern zählt auch die Gemeinde Köstendorf, die für den Energieversorger Salzburg AG als Modellregion dient – bei Installation und Betrieb von so genannten Smart Grids. Dabei werden vorhandene Energienetze mit modernsten Informations- und Kommunikationstechnologien aufgerüstet, die den Energieverbrauch sehr stark verringern und optimieren. Das Projekt umfasst auch Verteiler- und Stromzählerkästen, die „intelligent“ und digital auf aktuelle Bedürfnisse eingestellt werden. Eine zentrale Rolle spielen dabei auch neue Sonnenenergie-Systeme, deren Power intelligent und sehr effizient genutzt wird. Zahlreiche private Haushalte beteiligen sich bei diesem System, das als Modellprojekt für Gemeinden der Zukunft dienen soll.
Wasserschutz in Schleedorf
Letztlich wurde Dienstagabend auch die Wassergenossenschaft der kleinen Gemeinde Schleedorf (Flachgau) ausgezeichnet. Ihr modernes Versorgungssystem hilft der Bevölkerung dabei, jährlich bis zu 300.000 Liter Trinkwasser einzusparen.
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10.000 Euro Fördergeld für Gewinner
Die Gewinner der jeweiligen Kategorien bekommen 10.000 Euro Preisgeld und je eine Energy Globe-Büste, sagt Wolfgang Neumann, Mitbegründer des Wettbewerbs:
„Das ist eine Bronze-Büste, die eine alte antike Hand darstellt, die eine Glühlampe hält. Die Glühlampe ist aber gleichzeitig ein Globus. Sie ist ein Symbol für Energie und soll aufzeigen, dass wir uns global die Hände geben müssen, um für unsere Jugend eine lebenswerte Zukunft zu hinterlassen.“
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Raffaela Schaidreiter, Gerald Lehner - ORF Radio Salzburg & salzburg.ORF.at
Links:
- Energy Globe Awards 2014
- Solarstrom-Licht gegen Armut (salzburg.ORF.at; 24.8.2013)
- Live-Stream der Energy Globe-Gala (4.2.2014; ab ca. 20 Uhr)