Asylheim Unken: Land zieht es durch

Trotz der Proteste beziehen Mittwoch die ersten Flüchtlinge das neue Asylquartier in Unken (Pinzgau). Auch Donnerstag und Freitag kommen weitere hinzu. Die grüne Landesrätin Martina Berthold ist optimistisch und möchte bis zu 40 Asylwerber dort unterbringen.

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Franz Neumayr

Berthold

Die zuständige Landesrätin Martina Berthold (Grüne) verteidigt ihr Vorhaben weiterhin - obwohl sich die Gemeinde Unken klar gegen das relativ große Asylheim ausgesprochen hat und eine dezentrale Unterbringung von weniger Asylwerbern vorgeschlagen hat, um sie besser integrieren zu können.

Weitere Quartiere landesweit angepeilt

Neun Flüchtlinge beziehen Mittwoch das Quartier in Unken. Sie sind zwischen 18 und 50 Jahre alt, kommen aus Afghanistan, Algerien und der Ukraine. Donnerstag und am Freitag kommen 16 weitere Asylwerber hinzu. Insgesamt sind es 25 Männer, die nun im ehemaligen Hotel Alpina Unterkunft finden.

Sie müssen hier abwarten, ob ihre Asylanträge durchgehen oder abgelehnt werden, sagt die grüne Landesrätin Martina Berthold: „Ich habe mich jetzt erkundigt, ob alle behördlichen Bewilligungen vorliegen. Dem ist so. Die Menschen können nun einziehen. Wir werden mit dem Bürgermeister und der Gemeindevorstehung beraten, wie die ersten Erfahrungen sind, und in welcher Zeit wir dann aufstocken können.“

Anrainer können Quartier besichtigen

Das Land plant, bis zu 40 Asylwerber in der kleinen Gemeinde Unken auf Dauer unterzubringen. Donnerstag sind Anrainer eingeladen, das neue Asylquartier zu besichtigen und erste Kontakte mit Bewohnern zu knüpfen. Die grüne Landesrätin ist optimistisch, trotz der vielen Kritik an ihrer Politik: "Wenn die Anrainer und Anrainerinnen die Gesichter der Menschen und die Geschichten dahinter kennenlernen, dann wird mehr Verständnis aufgebaut.

Berthold sagt es gäbe bereits Gespräche mit weiteren potenziellen Quartiergebern im Land Salzburg. Mehr will sie nicht verraten. Salzburg ist bundesweit das Schlusslicht beim Erfüllen der Flüchtlingsquote.

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