Hinterhäuser will innovative Festspiele

Utopie, praktische Überlegungen, künstlerische Ideen und Notwendigkeit seien die wichtigsten Zutaten. Das sagte Markus Hinterhäuser, designierter Intendant der Festspiele nun beim Symposion „Festspiele der Zukunft“ in Salzburg.

Hinterhäuser Markus Festspiele Intendant

Barbara Gindl

Hinterhäuser

Zu erreichen sei das Ziel nur durch „intelligente Intuition, darum geht es letztlich“, so Hinterhäuser, der vor seinem Antritt in Salzburg 2017 noch die Wiener Festwochen leitet.

Er hinterfragte mit seinen Thesen das Konzept des gesamten Symposions: „Heute wurden mindestens 25 Punkte über ‚Festspiele der Zukunft‘ formuliert, und ich fürchte, ich kann nicht einmal dreieinhalb davon erfüllen. Ich finde so etwas wie Fünfjahrespläne auch viel zu platt. Es braucht einen Gedanken und gute Analyse. Eine Vision ist eher so etwas, das man im Nachhinein darüberstülpt.“

„Festspiele sind Fest und Spiel“

Die Notwendigkeit von Gedanken", fuhr der Kulturmanager fort, „spiegelt sich im Wort Fest-Spiele. Sowohl für ein Fest braucht man einen Gedanken, sonst bleibt nur Koma-Saufen. Und für ein Spiel ebenso. Egal ob beim Schach oder bei kindlichem Spielen.“

Nicht starr auf Gründungsidee beharren

Hinterhäuser betonte, dass die viel zitierte Gründungsidee der Salzburger Festspiele wesentlich sei, aber nicht als eine Art unumstößliche Verfassung gewertet werden dürfe: „Das Gedächtnis erwartet die Intervention des Gegenwärtigen. Mit Gegenwärtigem ist nicht der Zeitgeist gemeint, sondern die Zeit, in der wir leben. Man muss bedenken, dass sich die Zeit in den vergangenen 25 Jahren viel schneller verändert hat, als zur Gründungszeit der Festspiele oder in Mozarts Zeit. Worauf es mir ankommt ist die Schaffung eines künstlerisch reflektierenden Epizentrums.“