Kistenweise Kriegsrelikte in Haus entdeckt
„Ein noch nie dagewesener Fund riesiger Mengen von Munition und Waffen“, so beurteilen Fachleute die Entdeckungen von Freitag. Der 42-jährige Hausbewohner in Golling wurde - vermutlich beim Zerlegen von Munition - am Donnerstagnachmittag schwer verletzt. Mehr dazu in Munitionsrelikt explodiert in Wohnhaus (salzburg.ORF.at, 16.1.2014).
Nach dem Unfall sperrte die Polizei das Anwesen. Die Feuerwehr entdeckte beim Löschen eines Brandes im Keller weitere Munitionsstücke und Kriegsrelikte. Auch die Umgebung wurde am Freitag aus Sicherheitsgründen weitläufig abgesperrt, als das Ausmaß der Gefahren klar wurde.
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Amtsbekannter Mann
Der am Donnerstag bei einer Explosion schwerverletzte Gollinger soll laut Ermittlern schon länger mit Kriegsrelikten und Militär-Gegenständen gehandelt und auch Verkaufsmessen veranstaltet haben. Ermittler sagen, der Mann sei amtsbekannt und sei aber nicht als Nazi einzustufen.

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Gewehrmunition, aber auch größere Granaten fanden die Beamten in dem Haus
Gefahren auch für Ermittler
Hermann Rechberger, Chef des Landesamtes für Terrorismusbekämpfung, sagt, der Besitz eines Teils der Kriegsrelikte sei erlaubt, ein Teil klar verboten: „So viel lässt sich schon jetzt sagen. Wir haben auch viele sichergestellt, die unter das Kriegsmaterialgesetz fallen. Für einen anderen Teil hatte der Mann eine Bewilligung.“
Rechberger betont, der Einsatz sei natürlich auch für seine Männer gefährlich - wegen Explosionsgefahr: „Wir haben dafür ein Dreistufenverfahren, um die Kollegen zu schützen und den Tatort zu sichern.“
Munition und Granaten in Keller, Dachboden, Garage
Männer vom Entminungs- und Entschärfungsdienst, ein Sprengstoffexperte und weitere Spezialisten der Polizei untersuchten am Freitag das Haus, sagte Polizeisprecherin Eva Wenzel. In dem Haus waren kistenweise Munition, Granaten und andere Kriegsrelikte - unter anderem aus Beständen der Deutschen Wehrmacht und der italienischen Armee.

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Spezialisten der Polizei müssen das Arsenal sichten und abtransportieren
Lkw-Fuhren für Abtransport
Freitagnachmittag stapelten sich die Kisten noch meterhoch im Vorgarten des Hauses - und ein Ende war vorerst nicht in Sicht: Zu viel Kriegsmaterial fanden die Beamten auch noch auf dem Dachboden, im Keller und in der Garage. Die Polizei geht davon aus, dass der Abtransport des gefährlichen Materials mit einem Lkw bis in die kommende Woche dauernd wird. Dann soll es einen genaueren Überblick geben.