Autopfandleiher-Zinsen „grenzen an Wucher“

Pfandleihhäuser verlangen häufig extrem hohe Zinsen - etwa wenn Kunden ihr Auto verpfänden. „Das grenzt an Wucher“, kritisieren Konsumentenschützer. In manchen Fällen verrechneten die Pfandleiher bis zu 90 Prozent Zinsen.

Der Abteilung für Konsumentenschutz der Arbeiterkammer (AK) untersuchte mehrere Pfandleihhäuser. Anlass für die Kontrollen war der Fall einer Salzburgerin: Die Frau lieh sich bei einem privaten Pfandleiher 4.500 Euro. Als Pfand setzte sie ihr Auto ein. Sie sollte insgesamt über 17.000 Euro zurückzahlen, was einem Zinssatz von 90 Prozent im Jahr entsprochen hätte. Ein herkömmlicher Kredit im selben Zeitraum hätte mit sechs Prozent Zinsen 4.787 Euro gekostet.

Die Konsumentenschützer fragten deshalb bei sieben Pfandleihhäusern wegen ihrer Konditionen an. Vier antworteten - unter anderen auch das Dorotheum in der Stadt Salzburg. Dabei stellte sich heraus, dass sogar in dem traditionsreichen Pfandleihhaus in der Schrannengasse die Kosten enorm hoch sind: Ein Pfandleihkredit beim Dorotheum kostet über 50 Prozent pro Jahr.

Konsumentenschützer verlangen Zinsobergrenze

Der Geschäftsführer des Dorotheum, Walter Sonnberger, verteidigt die Kosten: Pfandleihgeschäfte seien von vornherein nur kurzfristig angelegt. Monatszinsen von vier Prozent seien daher relativ preisgünstig. Die hohen Werte würden sich nur ergeben, wenn man die Zinsen auf ein ganzes Jahr hochrechne.

Die Konsumentenschützer verlangen dennoch eine Zinsenobergrenze für Pfandleihgeschäfte und strengere Informationspflichten für die Vermittler derartiger Kredite.

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