Schülerin nach Cybermobbing wieder in ihrer Klasse

Nach einem Fall von Cybermobbing ist die betroffene Schülerin wieder in ihre Klasse im Akademischen Gymnasium Salzburg zurückgekehrt. Das Mädchen, das sogar an Selbstmord dachte, hat sich erholt. Auch die Lage in der Klasse war nicht so dramatisch, wie es ursprünglich aussah.

Bloßstellungen oder Beleidigungen per Internet und Handyapps hatten der Schülerin im vergangenen Herbst so zugesetzt, dass sie wegen akuter Suizidgefahr mehrere Wochen stationär in der Salzburger Christian-Doppler-Klinik behandelt werden musste.

Jetzt ist das Mädchen zurück und auf eigenen Wunsch wieder genau in jener Klasse, in der sie das Opfer der Cybermobbing-Attacken von Mitschülerinnen wurde. Ein Klassenwechsel werde von Schülern oft als Niederlage empfunden, erklärte Direktor Klaus Schneider die Entscheidung. Außerdem habe die Schülerin in der Klasse auch Freundinnen.

„Attacken bei Weitem nicht so massiv“

Die Schule ließ die Klasse psychologisch testen - und dabei gab es Entwarnung, sagt Schneider: „Es stellt sich jetzt ein bisschen anders dar - nämlich, dass die behaupteten Mobbing-Attacken bei Weitem nicht so massiv waren, wie die Schülerin sie dargestellt sie vielleicht auch selbst empfunden hat. Die Psychologen konnten feststellen, dass der Klassenzusammenhalt bei Weitem nicht so negativ zu sehen ist, wie’s ursprünglich ausgesehen hat. Und diejenigen, die direkt angesprochen wurden, haben sich zwar ungeschickt verhalten, aber es gab keine bösartigen Hintergedanken - im Sinne, dass man die Schülerin draußen haben wollte.“

Die Schule hat dennoch ihr Präventionsprogramm gegen Cybermobbing massiv verstärkt - mit einer hauseigenen Schulpsychologin, Beratungslehrern und einem Handyverbot.

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