Heftiger Streit um Mönchsberggarage

Der Ausbau der Mönchsberggarage in der Stadt Salzburg werde Anrainer nur kurz belasten, beteuerte der Garagen-Geschäftsführer am Mittwochabend. Anrainer kritisieren die Baupläne heftig. Salzburgs Bürgermeister entgegnet, das Projekt sei sehr sinnvoll.

Garagen-Chef Alfred Denk stand den Anrainern am Mittwochabend bei einer Diskussion im ORF Landesstudio Salzburg Rede und Antwort. Der Chef der Salzburger Parkgaragengesellschaft - die in Besitz von Stadt und Land ist - erläuterte auch die Baupläne, wonach die Mönchsberggarage um 650 Stellplätze erweitert werden soll. Kosten: 24 Millionen Euro.

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Anrainer mit harter Kritik an Stadtpolitik und Stadtplanung: auf dem Podium saßen Alfred Denk von der Parkgaragengesellschaft und Karl Schupfer vom Medienzentrum der Stadt, der die Debatte moderierte.

Stadtrat Carl unter den Gegnern

Für die Bauarbeiten im Berg wird ein Zufahrtsstollen errichtet, der beim Krauthügel in Salzburg-Nonntal endet. Anrainer wollen das nicht hinnehmen und kündigen harten Widerstand an. Auch der grüne Stadtrat Bernhard Carl von der Bürgerliste äußerte sich gegen die Baupläne und führte zu hohe Kosten und eine kaum überzeugende Logistik ins Treffen.

Parkgaragen-Chef Denk betont dagegen, naturgemäß seien nicht alle von einem Projekt zu überzeugen: „Die Hauptarbeiten für den Ausbruch werden wir vier bis fünf Monate brauchen, um das Material zwischenzulagern und wegzubringen. Und das ist es eine ganz normale Baustelle. Ich darf auf das Beispiel der Barmherzigen Brüder verweisen, die während des Spitalsbetriebes 300 neue Stellplätze in einer neuen Tiefgarage geschaffen haben, ohne die Anrainer zu stören.“

Bürgermeister vehementer Befürworter

Der Ausbau der Mönchsberggarage im Salzburger Zentrum sei dringend notwendig, sagt dazu Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ). Die bestehende Garage sei häufig überlastet. Die Widerstände sieht der Bürgermeister als Wahlkampf-Rhetorik politischer Gegner.

Der Großteil der neuen Plätze sei für Dauerparker, also Altstadt-Anrainer, so der Bürgermeister. Der Rest diene vor allem für Salzburgern, die ins Zentrum fahren. Etwa drei Viertel aller Garagen-Kunden kämen schon jetzt aus der Stadt und dem Flachgau: „Allein in meiner Amtszeit hat sich der Verkehr verdoppelt. Dem muss Rechnung getragen werden. Früher war die Garage maximal zu einem Drittel belegt. Jetzt ist sie fast immer voll. Sie ist für den Kultur- und Geschäftsbetrieb in der Altstadt lebensnotwendig.“

Stimmen hier nachhören

Mittwochabend ist das Projekt im ORF-Landesstudio der Öffentlichkeit präsentiert worden. Welche Argumente die vielen Gegner und wenigen Befürworter aufbrachten, das können Sie ausschnittsweise hier nachhören:

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„Niemand braucht Park-and-Ride“

Schaden betont, die zentrumsnahen Parkplätze seien ein Segen und kein Fluch, wie von Anrainern behauptet: „Die Park-and-Ride-Plätze im Süden der Stadt funktionieren überhaupt nicht. Kaum jemand steigt von dort in Busse um. Wir können die Dinge nicht aufhalten, sondern müssen uns den Dingen stellen. Das geschieht nun mit diesem Bauprojekt.“

Der Ausbau der Garage gilt als fix. Die Finanzierung sei sichergestellt, so Schaden. Die Salzburger Parkgaragengesellschaft muss die Kosten selbst erwirtschaften, Steuergeld gibt es dafür nicht. Nun laufen noch die Genehmigungsverfahren.

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