Neos könnten ÖVP ins Schwitzen bringen

Bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg am 9. März treten erstmals die Neos an, die vor allem die ÖVP und die Bürgerliste ins Schwitzen bringen könnte. Die Lage für Salzburg analysiert Bernhard Schausberger.

Bei der Nationalratswahl gab es für die Neos immerhin 6,5 Prozent der Stimmen. Gekommen sind diese Stimmen eben von der ÖVP, den Grünen und früheren Nichtwählern.

Seit Einzug in den Nationalrat auf Erfolgswelle

Seit dem Einzug in den Nationalrat schwimmen die Neos auf der Erfolgswelle - auch in Salzburg. Dutzende Interessierte melden sich, wollen mitarbeiten und bei der Gemeinderatswahl kandidieren. Ein großer Teil der Aktivisten kommt aus dem bürgerlichen Lager, also aus der ÖVP - wie Parteigründer Matthias Strolz selber.

Viele frühere ÖVP-Leute

Ein Blick auf die Salzburger Funktionärsliste bestätigt diesen Eindruck: Landessprecher Sepp Schellhorn sitzt seit 20 Jahren für die ÖVP in der Goldegger Gemeindevertretung. Stadtsprecherin Barbara Unterkofler, Tochter der früheren Spitals-Landesrätin Maria Haidinger, stammt ebenfalls aus einem tiefschwarzen Haus. Dazu kommen Leute wie der frühere Gemeinderat Ernst Flatscher oder der ehemalige Hilfswerk-Geschäftsführer Armin Wieser.

ÖVP sucht Gespräch - mit bescheidenem Erfolg

Es ist daher kein Wunder, dass die Spitze der Stadt-ÖVP von Vizebürgermeister Harry Preuner abwärts mit den Abtrünnigen das Gespräch sucht, und sie in den Schoß der Partei zurückholen will. Der Erfolg dieser Gespräche soll, so hört man, allerdings bescheiden sein.

Auch Bürgerliste könnte Stimmen verlieren

Doch auch die Bürgerliste könnte Stimmen an die Neos verlieren. Schon bei der Nationalratswahl sind rund 2000 Wähler von Grün zu Neos gewechselt. Die einstige Protestbewegung wirke erstarrt und ausgelaut, sagen auch politische Beobachter. Denn die drei Spitzenleute der Bürgerliste sitzen seit mehr als 20 Jahren im Gemeinderat.

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