Oft übersehen: Rheuma in jungen Jahren

Rheuma ist nicht nur ein „Großeltern-Leiden“, sondern kann auch schon Kinder betreffen. Und gerade bei jungen Patienten wird das Leiden lange Jahre nicht erkannt. Früherkennung ist deshalb wichtig.

Rheuma umfasst eine Vielzahl an Erkrankungen des Bewegungsapparats, von denen auch Kinder betroffen sein können. Monika Schaden leitet seit ihrer Kindheit an Rheuma - konkret an chronischer Polyarthritis.

Rheuma-Patientien Monika Schaden

ORF

Monika Schadens Rheuma wurde lange nicht erkannt.

Lange Zeit wurden ihre Beschwerden aber nicht ernstgenommen, schildert Schaden: „Ich war bei verschiedenen Ärzten - und jeder Arzt hat gesagt: Das sind halt Wachstumsstörungen, das ist Einbildung, das ist alles von der Psyche, es liegt am Gewicht. Dann habe ich abgenommen, die Beschwerden waren immer noch da. Man wir hin- und hergeschickt.“

Richtige Diagnose oft erst nach Jahren

Wie Monika Schaden geht es vielen Rheumapatienten. Die richtige Diagnose erfolgt häufig erst nach Jahren: „Das ist auch der Grund, warum wir Veranstaltungen wie den Rheumatag machen, damit wir das Bewusstsein in die Bevölkerung hinausbringen“, sagt der Orthopäde Michael Antosch vom Krankenhaus Oberndorf. „Je mehr Bewusstsein vorhanden ist, umso schneller hoffen wir, die Erkrankungen zu diagnostizieren.“

Beim Salzburger Rheumatag am Freitag im Krankenhaus Oberndorf wird über Symptome, Therapiemöglichkeiten und die Notwendigkeit der Früherkennung gesprochen werden.

Auf erste Warnsignale reagieren

Im Krankenhaus Oberndorf ist man auf Rheumapatienten spezialisiert. Hier arbeiten Mediziner verschiedener Fachrichtungen zusammen: „Es ist grundsätzlich so, dass eine Behandlung mittels Medikamenten angeboten wird“, sagt der ärztliche Leiter des Spitals, Christian Datz. „Wenn das nicht mehr ausreicht, die Medikamente nicht entsprechend greifen, dann ist es oft nötig, dass die Orthopäden Eingriffe an den Gelenken vornehmen, um die Patienten entsprechend zu versorgen.“

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Um das zu verhindern, sollte man auf erste Warnsignale reagieren, rät Orthopäde Antosch: „Die klassische Morgensteifigkeit, dass Leute aufstehen und ein paar Minuten brauchen, bis ihre Hände zu funktionieren beginnen - das ist sicher ein besonderes Warnsignal. Das andere ist, wenn mehrere Gelenke geschwollen sind. Das sollte unbedingt Anlass zum Arztbesuch geben.“

Denn frühzeitig eingeleitete Therapien können bei Rheuma in vielen Fällen bleibende Schäden verhindern.

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