Suizidgefahr durch Cybermobbing
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Laut Experten gibt es immer mehr Demütigungen über das Internet bzw. über Mobiltelefone. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Christian-Doppler-Klinik ist inzwischen jeder vierte Patient ein Opfer von Cybermobbing.
Bedrohen, Beleidigen, Bloßstellen: Im realen Leben nimmt das ab, aber im virtuellen Leben zu, sagt der Psychiater Leonhard Thun-Hohenstein von der Dopplerklinik.
16 Prozent mit Erfahrungen
Ungefähr 100 seiner 400 jugendlichen Patienten pro Jahr seien von Cybermobbing auf Web-Plattformen und Foren in sozialen Netzwerken betroffen: „Die Kinder und Jugendlichen kommen in erster Linie nicht wegen dieser Netzwerke zu uns. Wir kommen meistens erst im Lauf von Anamnese und Therapie drauf, dass böse Dinge laufen oder gelaufen sind. In den USA sind es bis zu 70 Prozent, die im Internet solche Erfahrungen machen, in Deutschland sind es 16 Prozent. In diesem Bereich wird es bei uns auch liegen.“
In der Therapie lernen die Kinder und Jugendlichen, sich gegen Cybermobbing zu wehren oder sich zu entziehen: „Wir raten ihnen bei schweren Fällen, sich ein Stück weit unsichtbar zu machen, neue Handynummern zu wählen, die geheim bleiben.“
Anzeichen oft eindeutig
Und wie könnten Eltern und Alleinerzieher bemerken, dass ihre Kinder Cybermobbing Opfer sind? Die Kinder seien verstört, wenn sie vom Internet aufstehen, sagt der Experte: „Sie werden ängstlicher, ziehen sich sozial zurück und wollen vielleicht nicht mehr in die Schule gehen.“ Psychiater Thun-Hohenstein appelliert an alle Schulen und ihre Lehrer, sich des Problems ernsthaft anzunehmen.
Links:
- Immer öfter Mobbing durch Vorgesetzte (salzburg.ORF.at; 15.08.2013)
- Immer mehr Mobbing-Opfer an den Schulen (salzburg.ORF.at; 24.02.2013)
- Mobbing an Schulen immer dramatischer (salzburg.ORF.at; 05.02.2013)