Wieder „Stolpersteine“ beschmiert: Empörung

In der Stadt Salzburg wurden weitere „Stolpersteine“ zum Gedenken an NS-Opfer mit einer teerartigen Substanz beschmiert. Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) zeigt sich empört. Er sieht eine „eklatante Zunahme“ rechtsextremer Schmierereien.

„Aktuell sind 13 Gedenksteine für Nazi-Opfer mit einer Art Teer unleserlich gemacht“, sagte Schaden. „Wir bemühen uns gerade, sie wieder zu reinigen. Ein Putztrupp des städtischen Bauhofs ist unterwegs.“

Die Stolpersteine werden von einem Putztrupp gereinigt

Stadt Salzburg/Karl Schupfer

Ein Putztrupp der Stadt befreite die „Stolpersteine“ mit Tuch, Schwamm und Bremsenreiniger von dem Teer

Das Stadtoberhaupt forderte von der Polizei rasche Aufklärung. „Das ist bei diesen Dimensionen garantiert kein Lausbubenstreich. Das hat politische Hintergründe. Hier wird, im wahrsten Sinne des Wortes, das Andenken an politisch Verfolgte in den Dreck gezogen.“

„Zunahme rechtsextremer Schmieraktionen“

Hinzu kämen die vielen weiteren Nazi-Schmierereien an Gebäuden, Sammelbehältern oder Verteilerkästen im Stadtgebiet: „Es ist schon auffällig, dass ausgerechnet jetzt, wo unsere Aufarbeitung der NS-Zeit in der Stadt Salzburg in die nächste Runde geht, eine eklatante Zunahme rechtsextremer Schmieraktionen stattfindet. Auch das ist wahrscheinlich kein Zufall.“

Die Polizei tappt noch im Dunkeln: „Bisher gibt es keine Hinweise auf die Täter“, sagte Polizeisprecher Anton Schentz. In solchen Fällen, bei denen nicht automatisch ein elektronischer Alarm ausgelöst werde, sei man auch auf Zeugenaussagen angewiesen. „Wir ersuchen die Bevölkerung um Hinweise.“

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