„Gemeinwohl-Musterregion als Ziel“

Salzburgs Grüne wollen das Land in Richtung Gemeinwohl-Musterregion weiterentwickeln. Ziel der Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Wirtschaften, das sich nicht an Gewinnmaximierung und Wachstum orientiert, sondern am Wohl der Gesellschaft.

Dazu zählen etwa Menschenwürde, Solidarität, Ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz. Noch als Oppositionspartei haben die Grünen ein Gutachten bei Initiator Christian Felber in Auftrag gegeben. Am Freitag stellten sie es den Landtagsfraktionen als Regierungspartei zur Verfügung und den Medien bei einem Pressegespräch vor. Mit der Untersuchung soll eine Diskussion gestartet werden, wie das Land als Unternehmer selbst und (Teil-) Eigentümer von rund 30 Unternehmen sich zu einem solchen Wirtschaften weiterentwickelt werden kann.

Gemeinwohl-Bilanzen nach unterschiedlichen Kriterien

Unternehmen, die nach den Gemeinwohl-Kriterien arbeiten, erstellen Gemeinwohl-Bilanzen. Darin werden unterschiedlichste Kriterien bewertet. Wird beispielsweise ein Betriebsrat verhindert, bedeutet dies 200 Minuspunkte. Arbeitsplatzabbau trotz Gewinn heißt 150 Minuspunkte, 90 Pluspunkte gibt es hingegen, wenn bei der Lieferantenauswahl soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Eine geringe innerbetriebliche Einkommensspreizung bringt 60 Pluspunkte. In Summe können die Bilanzen einen Saldo von minus 1.600 bis plus 1.000 Punkte ausweisen.

Modell zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie

Grünen-Klubobmann Cyriak Schwaighofer möchte das Modell keinem landeseigenen Betrieb aufzwingen, er könne sich aber vorstellen, dass es über von seiner Fraktion nominierte Aufsichtsräte in dem einen oder anderen Unternehmen zum Thema gemacht wird, sagt Schwaighofer. Als weiterer Schritt soll ein Modell zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie in privaten Betrieben entwickelt werden, wie es auch im Arbeitsprogramm der Salzburger Landesregierung schon festgelegt ist.

Engagierte Unternehmen sollen belohnt werden

Bei Ausschreibungen des Landes eine Gemeinwohl-Bilanz als Kriterium hält Schwaighofer noch für verfrüht, „dann bleiben derzeit nicht viele Betriebe über.“ Über eine Art Belohnungssystem könnten aber dennoch Unternehmen, die viele Aspekte der Gemeinwohl-Ökonomie erfüllen, verstärkt zum Zug kommen.

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